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Acropolis - ein Blick zurück

 
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Peter Klein



Anmeldedatum: 14.01.2020
Beiträge: 368

BeitragVerfasst am: 27. Juni 2025, 11:42h    Titel: Acropolis - ein Blick zurück Antworten mit Zitat

Aus aktuellem Grund habe ich wieder mal nachrecherchiert, welcher österreichische Rallyepilot beim WM-Lauf in Griechenland das beste Ergebnis erzielen konnte. Im Verlauf der nunmehr 69. Rally Acropolis gingen bekanntlich sehr viele Österreicher an den Start, zählte sie doch sogar einmal zur heimischen Rallyemeisterschaft Griechenlands Schotterstraßen sind brutal, materialmordend und extrem anspruchsvoll. So war das in den 80ern - so ist es auch heute noch. Von Georg Fischer bis Franz Wittmann versuchten es unzählige Österreicher das Ziel in Athen zu erreichen - heute ist es im fernen Lamia. Und es war tatsächlich die Creme des heimischen Rallyesports, die es immer wieder versuchten und es weit mehr Ausfälle, als Zielankünfte gab. Heuer gibt es leider nur noch einen Österreicher, der sich als Co-Pilot zurecht finden muss - Bernhard Ettel. 1988 gab es über 100 Nennungen - heuer nur 67 ! Und es war nicht Franz Wittmann mit Porsche oder Quattro, Nicht Fischer, Bittner, Pointinger oder Heisler und auch nicht Schotterspezialist Manfred Stohl die das beste Ergebnis bis heute ins Ziel brachten! Es war eben der unverwüstliche Rudi Stohl der mit Co-Pilot Ernst Rohringer hinter vier Lancia Werkspiloten als 5. das Ziel erreichte. Gibt es tatsächlich keinen Nachfolger ???
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Andi Lugauer



Anmeldedatum: 09.09.2010
Beiträge: 1836

BeitragVerfasst am: 27. Juni 2025, 20:25h    Titel: Blick zurück - Blick nach vorne...? Antworten mit Zitat

Peter Klein hat Folgendes geschrieben:
Gibt es tatsächlich keinen Nachfolger ???


So wie wir auf Nachfolger warten, warten die Nachfolger auf eine faire Chance. Und ich mit ihnen.

Beim wievielten Erklärungsnotstand sind wir eigentlich schon angekommen?
_________________
"Auf je tausend, die an den Blättern des Bösen zupfen, kommt einer der an der Wurzel hackt."

Henry David Thoreau
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Peter Klein



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Beiträge: 368

BeitragVerfasst am: 27. Juni 2025, 21:09h    Titel: Re: Blick zurück - Blick nach vorne...? Antworten mit Zitat

[quote="Andi Lugauer"
Beim wievielten Erklärungsnotstand sind wir eigentlich schon angekommen?[/quote]


Kein Notstand, das alte Sprichwort " Geld regiert die Welt " ist auch im Rallyesport treffend! Talent alleine genügt nicht - viele haben das wichtige Sponsoring bis heute nicht verstanden. Ich könnte, nach mehr als 45 Jahren mit dem Rallyesport, den Aktiven selbst, der Sponsorenpolitik und den jeweileigen Redakteuren wohl vertraut, - Romane schreiben. Gerade in Österreich sind schon einige vielversprechende Talente vercoacht worden, was das Fahren, betreuen und Umgang mit Sponsoren betrifft. Leider wird der heimische Rallyesport aktuell in Grund und Boden gefahren, wegen vermeintlich " besseren Wissen "....
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Andi Lugauer



Anmeldedatum: 09.09.2010
Beiträge: 1836

BeitragVerfasst am: 28. Juni 2025, 0:07h    Titel: Verkannt, verrannt, verbrannt...? Antworten mit Zitat

Peter Klein hat Folgendes geschrieben:
Kein Notstand, das alte Sprichwort " Geld regiert die Welt " ist auch im Rallyesport treffend! Talent alleine genügt nicht - viele haben das wichtige Sponsoring bis heute nicht verstanden. Ich könnte, nach mehr als 45 Jahren mit dem Rallyesport, den Aktiven selbst, der Sponsorenpolitik und den jeweileigen Redakteuren wohl vertraut, - Romane schreiben. Gerade in Österreich sind schon einige vielversprechende Talente vercoacht worden, was das Fahren, betreuen und Umgang mit Sponsoren betrifft. Leider wird der heimische Rallyesport aktuell in Grund und Boden gefahren, wegen vermeintlich " besseren Wissen "....


Vielen Dank, Herr Klein.

Ihre Einschätzung ist sicher sehr realistisch.

Betreffend "Geld regiert die Welt" und "Talent (im Fahren...) allein genügt nicht": Stimmt unter Anderem auch. Man könnte natürlich sagen "Nona, wiß ma eh". Die Sache ist: Es war nicht immer so kraß, und man sollte sich schon fragen dürfen, ob das so sein muß, wie es jetzt ist. Global gesehen (Weltmeisterschaft...), und was speziell die Situation in Österreich betrifft. Denn Tatsache ist ja, daß unverändert Nationen existieren, wo der Rallyesport in der höchsten Blüte steht. Wo DAS lebt, wo uns vor zwanzig Jahren schon gesagt worden ist, daß das ein für allemal der Vergangenheit angehören würde, man möge doch bitte der Realität ins Auge sehen.

Längst muß man sich da fragen, wer da die Realität nicht sehen wollte. Oder womöglich immer noch nicht sehen will.

"Vielversprechende Talente vercoacht..."? Weiß ich nicht. Einiges wird sicher in die falsche Richtung gehen, sonst stünden wir sicher schon ganz woanders, und zwar schon lange. Nämlich in der Qualität sehr viel weiter oben. Denn mein Eindruck ist es, daß der heimische Rallyesport nicht nur aktuell in Grund und Boden gefahren würde. Im Moment sehe ich sogar einige Verbesserungstendenzen. Von der großen Herrlichkeit trennt uns natürlich noch Einiges.

Meine Auffassung ist es, daß besonders bei uns der Faktor "persönliche Leidenschaft" über Jahrzehnte viel zu sehr vernachlässigt worden ist. Und daß das diese ganzen abstrakten Vermarktungs-Strategien auch nicht wettmachen können. Dank natürlich an Günther Knobloch und die anderen Jungs für ihre Bemühungen. Aber wenn die Sache selber, der Wettbewerbsablauf und das Ganze, was sich da ereignet, bei den Menschen keine oder nur beschränkt eine Stimmung erzeugt, die Interesse und Leidenschaft hervorruft, dann gehen die ganzen Promotion-Anstrengungen wohl auch eher ins Leere.

Promotion ist gut. Aber man sollte sich neben dem auch überlegen, wie eventuell stärker dafür gesorgt werden könnte, daß die Menschen an der Sport-Handlung selber stärkeres Gefallen finden. Ich meine: Es gibt doch heutzutage eh schon so viele Medien, alleine durch das Internet, wo man Aufnahmen en masse von Rallye-Action direkt im Zimmer daheim genießen kann. Auch von österreichischen Rallyes, und sehr umfangreich. Ich wäre als Zwölfjähriger froh gewesen, wenn es da für mich so etwas schon gegeben hätte. Da waren die TV-Berichte auf einem der ORF-Sender für mich das Höchste, was möglich war. Weil was Anderes haben wir nicht gehabt. Ich weiß, Sie haben sich immer sehr bemüht, das Ganze stilistisch gut rüberzubringen, bei der alles in Allem sehr limitierten Sendezeit. Es war ja vor vierzig Jahren schon mindestens so schwer für einen engagierten Redakteur, da was herauszuholen. Kann ich mir schon vorstellen. Heute gibt es von Grund auf viel mehr Möglichkeiten für Jemanden, den Rallyes interessieren, das in Ton und Bild zu genießen.

Aber was ich eigentlich sagen will: Es würde viel bringen, wenn das sportliche Programm bei unseren Rallyes mehr Leben und Farbe verströmen würde. Bei einigen, sage ich einmal. Ich sage nicht, daß es schlecht ist, was bei uns läuft. Aber wenn man einmal Aufnahmen von einer durchschnittlichen Rallye in Skandinavien oder Estland gesehen hat...selbst bei den tschechischen Nachbarn tut sich mehr. Und es braucht nicht immer nur den großen Patzen Geld und die Überdrüber-Technik, damit Statements gesetzt werden, die den Menschen Freudengefühle verschaffen und Lust erzeugen, bald wieder eine Rallye zu sehen. Oder es sogar selber zu probieren. Oft schafft es ein beherzter Fahrer schon mit einem serienmäßig motorisierten Ford Fiesta, einem alten Volvo, einem Suzuki Swift - und was es sonst noch relativ Günstiges an Fahrzeug-Erwerben gibt - eine glanzvolle Show-Nummer abzuziehen, die einen Eindruck hinterläßt, der den Keim für das "Weiter-bei-der-Stange-Bleiben" bildet. Ganz zu schweigen von Exoten wie einem Nissan à la Ruiner oder einem Sechszylinder-BMW...

Das noch ein bißchen stärker forcieren, damit vor Allem mehr junge Fahrer da mitfahren, und das möglichst regelmäßig, und es wäre allein dadurch schon mächtig mehr Feuer drin. Vor Allem die Talentierteren würden in dem dann ansehnlicheren Starterfeld um jeden Platz ringen, was für noch mehr Spannung und Begeisterung sorgen würde...

In diesem Sinne halte ich es auch nicht für zielführend, daß man in die Junioren-ÖRM auch Rally4-Wagen einschließt, die einerseits um Welten schneller sind als LG2-Fahrzeuge, und auch um Einiges mehr kosten. Damit wird eine vom Prinzip her eigentlich großartige Sache gründlich versalzen, wenn Jemand, der gewinnen will, jetzt so viel mehr Geld ausgeben muß. Andererseits die, die (vorerst) nicht so viel ausgeben können und wollen, chancenlos sind, die Wertung als Erste zu beenden. Eine Nachwuchs-Kategorie ist für mich dafür da, daß interessierte Einsteiger auf leistbare Weise zu einem Wagen kommen und sich mit gleichwertigen Gegnern messen können. Das soll ja da der eigentliche Anreiz sein. Wenn Einer sich dort bewährt, und seine schon im Frühstadium hart erbrachte Leistung anerkannt wird, in Form von verstärkter finanzieller Unterstützung, dann soll er sich ein schnelleres und teureres Auto anschaffen können.

Das wäre etwas, denke ich, wo man mit relativ wenig an Ausgaben ein deutliches Plus an Wettbewerbs-Qualität erzielen könnte, und daher eine der ersten Maßnahmen, die man ergreifen sollte. Den so gewonnenen verstärkten Zuspruch und Zulauf von verschiedenen Seiten wird man im Lauf der Zeit als Antrieb für Schritte setzen können, die darüber hinausgehen. Den besten der Fahrer der kleinen Klasse wird öfter ein Aufstieg winken, das wird à la longue auch die Spitze stärken, und natürlich wird auch ins Mittelfeld mehr Bewegung hineinkommen. Insgesamt wird sich das sportliche Gefüge immer gesünder und farbenprächtiger zeigen, auch bei den Veranstaltern sollte das eine vorteilhafte Wirkung zeitigen (mehr Nenngeldeingang...zusätzlich auch hier höheres Sponsoreninteresse). Das schafft wiederum neue Möglichkeiten für zusätzliche Aufwertungs-Schritte, man wird öfter zusätzliche Schotter-Kilometer reinnehmen können, oder sonstige streckentechnische Akzente setzen, die bei den Anhängern gut ankommen - and so on.

Aber egal, was es ist, womit dafür gesorgt wird, daß der Begriff "Rallye" imagemäßig an Glanz und Charakter gewinnt, und auch, wenn es nur scheinbar eine Kleinigkeit ist: Nützt es aus! Very Happy
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Henry David Thoreau
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