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[Peter Klein]

... das war genau genommen am 7. März 1980 also vor mehr als 45 Jahren. Und die Erinnerung kam, als ich heute die Bestzeit auf der kastrierten Sonderprüfung ARGANIL erfuhr: Adrien Fourmaux benötigte für rund 14 km knappe neun Minuten, bei strahlendem Sonnenschein am Vormittag. Das ergab eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 97 kmh.
Für jeden Rallyefan ist diese Sonderprüfung ARGANIL wie ein Blitzschlag an die Erinnerung und mit einem Namen eng verbunden: WALTER RÖHRL . Der "LANGE" hatte sich fest vorgenommen, mit Fiat Rallye-Weltmeister zu werden und hatte als Teamkollegen keinen geringeren als den finnischen Lenkradkünstler Markku Alen. Röhrl und Alen, das war wie Wittmann gegen Haider, Rapid gegen Austria oder Red Bull gegen Mercedes. Ein kurzer Vergleich sei gestattet. !980 gab es exakt 100 Nennungen, es gab 47 Sonderprüfungen und die knapp 674 km wurden zu 90% auf Schotter gefahren. Dazu kamen 2.650 km auf den Etappen und jeden Tag wurde bis in die späte Nacht, oft auch bis in die frühen Morgenstunden gefahren. 2025 wird die Portugalrallye an drei Tagen gefahren, mit 14 Sonderprüfungen und einer Gesamtlänge von 345 km und 1790 Etappenkilometern. Aber zurück ins Jahr 1980 als Walter Röhrl nach der legendären Sonderprüfung Viseu mit seinem FIAT 131 Abarth ohnedies schon mit sechs Minuten Vorsprung in Führung lag. Aber Walter war grantig, nach einem Unfall mit dem eigenen Servicewagen war der Fiat etwas beleidigt, doch Röhrl wollte auf der Königsetappe eine Vorentscheidung um Mitternacht. " Schnoin di guat an Christian, jezd pack mas" grummelte Walter in die Gegensprechanlange und Co-Pilot Geistdöfer ahnte vergnügt, was da jetzt wohl kommen würde. Er hatte den Aufschrieb noch einmal überarbeitet und Röhrl war für sein topografisches Gedächtnis berühmt in der Rallyewelt. Der Nebel hing tief, links der Straße lauert der Berg - rechts geht es hinunter in den Abgrund, bis knapp 100 Meter tief.
Nach viereinhalb Kilometern sitzt der als erster gestartete Guy Frequelin mit weit geöffneten Augen hinter dem Steuer seines Sunbeam Lotus und ist fassungslos, als Röhrl ihn überholt. " Hau die hintere Sicherung aussi" verlangt Röhrl von seinem Co, damit der Franzose sich nicht an den Schlußlichtern des Fiat orientieren. konnte und damit begann eine Fahrt, die heute noch Legende ist. Röhrl distanziert den großen Björn Waldegard im Mercedes um 3 Min. 48 den Dritten, Teamkollegen Alen um 4 Minuten 40 und führt nach der 33. Sonderprüfung mit fast 11 Minuten Vorsprung. 15 Jahre später erzählte uns Waldegard in Kenia, dass er diese Fahrt noch immer nicht fassen konnte. Waldegard verlor damit auch die Führung in der Weltmeisterschaft, die sich Röhrl, lange im Duell mit Waldegard dann nicht mehr nehmen ließ. Und das, obwohl er weder in Kenia, noch in Finnland an den Start gegangen war. So war das damals, als Walter ungehalten war ....