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Markus
Anmeldedatum: 04.11.2011 Beiträge: 175
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Verfasst am: 14. November 2012, 1:32h Titel: Krise in Tschechien |
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Hallo,
ich wollte zu dem Thema noch kurz erwähnen das hier keine Absperrungen angebracht wurden und auch diese Kinder von niemanden nach hinten verbannt wurden.
So unschuldig wie hier auf Motorline geschrieben wird sind die Veranstalter dieser Rallye nicht.
In Österreich wären diese Kinder nicht dort gestanden..
Gruss
Markus |
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Stoffe
Anmeldedatum: 12.09.2010 Beiträge: 349
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schlauzi
Anmeldedatum: 07.09.2012 Beiträge: 767
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Verfasst am: 14. November 2012, 9:40h Titel: |
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Als Österreicher im Ausland macht man - auch im geschäftlichen Umgang - die Erfahrung, dass die Gesprächinhalte meist viel objektiver ausfallen als hierzulande (man möge mir die Generalisierung verzeihen).
Der zitierte Artikel beleuchtet die Problematik aus einer Art "Helikopter-View", soll heißen, dass da ein generalistischer Ansatz gepflegt wird und nicht das eigene Süppchen im Vordergrund steht.
Die Meinungen in der Sache mögen verschieden sein, ich beispielsweise tendiere dazu, stets die maximal verfügbaren Sicherheitseinrichtungen zu nutzen, hier rein auf Statistiken zu vertrauen ist meines Erachtens grob fahrlässig.
Sei es wie es sei, Meinungen (und damit meine ich solche mit Realbezug und nicht irgend ein Herumschwadronieren) gilt es abzuwägen.
Ein weiterer Aspekt ist dennoch interessant: die hier von einigen gebetsmühlenartig wiederholt oftmals geforderte Erweiterung der Klassen bei Bewerben dürfte - wie das Beispiel zeigt - in Deutschland bei Leibe nicht so erfolgreich sein, wie von manchen Schreibern hier dargestellt.
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Aber wahrscheinlich profitieren die Deutschen enorm von ihrer vielschichtigen Fußballkultur, wo sie die aufgestauten Emotionen so richtig raus lassen können, während sie sich in anderen Bereichen des Sports durchaus der sprichwörtlichen Nüchternheit hingeben. _________________ Mens rasa in corpore rasanto (schlauzi) |
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Andi Lugauer
Anmeldedatum: 09.09.2010 Beiträge: 1793
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Verfasst am: 14. November 2012, 14:20h Titel: |
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Stoffe hat Folgendes geschrieben: | Alleine schon bezüglich der "Diskussionskultur" könnten sich hier manche (oder mittlerweile: die meisten!) Teilnehmer etwas abschauen. |
Das stimmt schon. Und außerdem ist der Grad der Beteiligung ein ganz anderer. Man fragt sich wohl, warum das so ist...
schlauzi hat Folgendes geschrieben: | Ein weiterer Aspekt ist dennoch interessant: die hier von einigen gebetsmühlenartig wiederholt oftmals geforderte Erweiterung der Klassen bei Bewerben dürfte - wie das Beispiel zeigt - in Deutschland bei Leibe nicht so erfolgreich sein, wie von manchen Schreibern hier dargestellt. |
Vielleicht sind die Deutschen weniger begeisterungsfähig, was Rallye-Dinge betrifft...aber nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Für eine Erweiterung der Klassen bin ich nur dann, wenn es der Attraktivitätssteigerung dient oder sonst ein Vorteil für den Sport dadurch entsteht (etwa durch die Kategorie M1, aufgrund geringerer Kosten). Ich bin deswegen für N-GT's, weil ich in ihnen eine Aufwertung des Sports sehe. Und nicht, weil ich eine zusätzliche Klassenwertung will. Die sollen gemeinsam mit der Division I gewertet werden, und fertig. Ich bin übrigens auch gegen die Pokalflut bei den Siegerehrungen und finde, daß man da reduzieren sollte, um der Inflation an sportlichen Wertungen entgegenzuwirken. Ähnlich wie man es bei den Jahreswertungen macht. Dann zählt das einzelne ausgezeichnete Ergebnis auch umso mehr.
Zum Thema hier habe ich natürlich auch Einiges zu sagen: Grundsätzlich eine sehr traurige Geschichte, da brauchen wir überhaupt nicht darüber zu reden. Traurig vor allem, daß nicht dort abgesperrt wurde, wo man absperren hätte müssen, weil da eine offensichtliche Gefahr vorliegt (Markus hat es ja schon angesprochen). Jetzt ist der Sport halt wieder im großen Stil in den Negativ-Schlagzeilen, absolut schrecklich, abgesehen von den menschlichen Verlusten.
Da möchte ich gleich noch etwas zur Diskussion stellen (übrigens nicht zum ersten Mal): So prächtig der Rallyesport in Tschechien blüht (hoffentlich nicht blühte), aber eines mußte ich trotzdem schon vor langer Zeit feststellen: In Tschechien wird sehr viel auf schnellen Asphaltabschnitten gefahren, wenn nicht sogar nahezu ausnahmslos. Das ist das Schlechteste, was es gibt! Mir ist eine Rallye wie die Schneebergland viel lieber, weil dort die Geschwindigkeiten niedriger sind und der Grenzbereich breiter ist. Auch wenn dort der Unterboden leichter beschädigt wird. Es ist besser, als es gehen Menschen drauf. Das ist meine Auffassung. Und wenn man schon keinen Schotter findet oder die Sanierung zu teuer ist, dann sollte man zumindest Strecken wählen, die vom Verlauf her keine so hohen Schnitte zulassen. Versteht mich nicht falsch: Klar geht es bei einer Rallye darum, wer der Schnellste ist, und ich sehe auch lieber Teilnehmer, die die Sache beherzt angehen, als solche, die ihre Autos "drübertragen". Aber keiner, egal wie gut er ist, wird eine Schotter-Spitzkehre oder eine anspruchsvolle Kurvenkombination mit 200 nehmen. Das ist einfach ein Grundgesetz.
Letztendlich gibt es niemals Garantien, daß nichts passiert, aber man kann auf diese Weise das Risiko sicher minimieren. Mehr, als man es mit den aufwändigsten (und teilweise aus Kostengründen umstrittenen) Umbauten an den Autos könnte. |
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Andi Lugauer
Anmeldedatum: 09.09.2010 Beiträge: 1793
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Verfasst am: 19. November 2012, 16:10h Titel: Selektive Kurven statt „Autobahnen“ |
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Auszug aus dem Artikel "Umdenken nach der Katastrophe – nicht nur in Tschechien…" - Motorline.cc/Rallye-News (19.11.2012):
Unterdessen haben sich auch in Österreich Gerüchte verbreitet – jene Hiobsbotschaft, wonach die Oberste Sportkommission (OSK) angeblich über ein Verbot von Asphaltrallyes nachdenken würde, wurde vom Präsidenten des Rallyekollegiums der OSK, Dietmar Hinteregger jedoch entschieden ins Land der Fabeln verwiesen.
Gegenüber motorline.cc erklärte Hinteregger: „Solche Gedanken gibt es überhaupt nicht. Die Tragödie von Uhersky Brod hat uns natürlich auch erschüttert. Es gibt dafür wohl verschiedene Gründe – dazu gehört auch, dass die tschechischen Asphaltrallyes bei sehr hohen Geschwindigkeiten gefahren werden und zudem die Straßen oftmals ziemlich wellig sind, sodass es Autos relativ leicht versetzen kann.“
Sicher sei der tragische Unfall auch ein Anlass, um auch über die Sicherheit in Österreich nachzudenken, fügte Hinteregger hinzu. „Wir sollten uns überlegen, ob Asphaltrallyes auf sogenannten ‚Autobahnen‘ dem Geist des Rallyesports entsprechen. Hier wollen wir künftig durchaus darauf achten, dass die Geschwindigkeiten reduziert werden.“ Zudem sollen weitere Verbesserungen bei der Aufklärung der sich vor Ort befindlichen Rallyefans überlegt werden.
DANKE, HERR HINTEREGGER! Bei den ganz wichtigen Fragen sind wir ja doch auf ein und derselben Wellenlänge... |
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Stoffe
Anmeldedatum: 12.09.2010 Beiträge: 349
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Verfasst am: 19. November 2012, 18:40h Titel: |
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Sorry, aber "den Geist des Rallyesports" haben wir irgendwann Ende der 80er verloren...
...und den werden wir sicherlich nimmer wiederfinden.
Wir sollten halt das beste aus dem machen, was wir jetzt noch Rallyesport nennen... |
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Markus
Anmeldedatum: 04.11.2011 Beiträge: 175
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Verfasst am: 24. November 2012, 18:19h Titel: |
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Der Rallyesport bis zur Gruppe B war zwar vielleicht cool und tollkühn jedoch hatte er keine Zukunft!
Es gab ja Rallyes die auf normalen Strassen 3 Tage lang Tag und Nacht auf öffentlichen Strassen wurden...
Damals gab es ja auch noch nicht soviele Rallyefahrer und Rallyes wie heute, man könnte diese Zeit auch als "Wilder Westen" des Rallyesport bezeichnen.
Die Reglements und die Autos sind heute gottseidank schon sehr sicher und je mehr dies verbessert wird umso mehr hat der Rallyesport eine Zukunft nämlich dann wenn auch solche schrecklichen Unfälle wie in Tschechien verhindert werden können. |
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Stoffe
Anmeldedatum: 12.09.2010 Beiträge: 349
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Verfasst am: 24. November 2012, 19:31h Titel: |
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Liiieber Markus,
Deine jugendliche Einstellung in allen Ehren, nur stimmt sie leider nicht! Zur Gruppe B-Zeit gab es nur in Afrika zwei zur Weltmeisterschaft zählende Rallyes, wo tatsächlich im Straßenverkehr "mitgeschwommen" werden musste: Safari-Rallye und Elfenbeinküste (Bandama). In Österreich gab es sowas meines Wissens nach gar nicht.
Zumindest nicht mehr in der von Dir beschriebenen Zeit.
Auch gabe es nicht WENIGER Veranstaltungen - nein, das Gegenteil war der Fall! Ebenso verhielt es sich bei den Fahrern. Ich erinnere mich an einen ORF-Bericht von der 1000 Seen-Rallye 1991 (glaub´ ich) - die heutige Neste Rallye Finnland - wo Georg Fischer mit dem Audi 200 Quattro am Start war. Peter Klein sprach damals von 31 Werksfahrern...
...wann gab´s das bitte das letzte Mal in der WRC??? Es gibt mittlerweile Weltmeisterschaftsläufe, die haben nicht mal so viele Starter! Bei der Monte gab´s Starterzahlen von weit jenseits der 300! Da haste über 5 Stunden gewartet, bis das letzte Auto kam...
RallyeSPORT war früher - heute ist´s nur mehr eine RallyeSHOW.
Und natürlich ist es wichtig, daß der Sicherheitsgedanke an erster Stelle steht - besonders für die Zuschauer! Aber was tut man denn für die Sicherheit? Die 275ste Strebe an den Käfig, nein, an die Zelle schweissen? Hätte eine oder von mir aus zehn Streben MEHR diesen Mädchen das Leben gerettet?
...mit Sicherheit nicht!
Der Bericht über die Durchschnittgeschwindigkeiten spricht ja ohnedies Bände. Das einzige - meiner Ansicht nach - was nachhaltig helfen kann, ist die Geschwindigkeit zu reduzieren. Nicht mit Bremsschikanen oder sonstigen, künstlichen "Hindernissen" - sondern mit einem drastischen Eingriff ins Reifenreglement! Weg mit Slicks! Her mit Serienreifen! Der Rallyesport wird wieder langsamer, spektakulärer und durch einen breiteren Grenzbereich auch weniger gefährlich.
Meine Meinung... |
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HC 24
Anmeldedatum: 08.01.2012 Beiträge: 455
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Verfasst am: 24. November 2012, 20:23h Titel: |
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Lieber Markus,
ziemlicher Unsinn, den Sie da von sich geben!
Wenn schon von Finnland 1991 die Rede ist, schnell ein paar Daten:
156 Nennungen, 148 am Start, 88 im Ziel
Die längste SP betrug gut 30 km und die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den SP lag zwischen knapp 83 und gut 126 kmh
Gesamt SP-Kilometer: 524 !
Startnummer 26 hatte in gewisser Marcus Grönholm im 5. Werkstoyota !
Startnummer 100 hatte Josef Pointinger der nicht ins Ziel kam,- Dipl.Ing. Fischer konnte mit Rang 27 enttäuschen.
In den 80er Jahren hatte die Gruppe B genauso ihre Berechtigung wie die Gruppe A danach und heute die S2000,-
die Welt ändert sich eben- und wir mit ihr .... |
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GP Racing
Anmeldedatum: 13.09.2010 Beiträge: 784
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Verfasst am: 24. November 2012, 22:46h Titel: |
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Zitat: | Dipl.Ing. Fischer konnte mit Rang 27 enttäuschen. |
Georg Fischer gehört(e) wohl nicht zu Ihren Lieblingskindern, wie sonst kann die Zielankunft eines Österreichers bei einem WM Lauf noch Jahrzehnte später von Ihnen als Enttäuschung definiert werden?
MfG Georg Gschwandner |
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