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schlauzi
Anmeldedatum: 07.09.2012 Beiträge: 767
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Andi Lugauer
Anmeldedatum: 09.09.2010 Beiträge: 1792
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Verfasst am: 24. Oktober 2012, 18:58h Titel: Artikel "Der Rallyesport & seine Verblendung" |
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Grundsätzlich ein sehr aufrüttelnder und packender medialer Beitrag von Michael Noir Trawniczek, mit unkonventionellen, aber diskussionswürdigen Gedanken. Ich halte das für sehr wertvoll. Großer Respekt.
In solchen Fällen pflege ich immer mit eigenen Erfahrungen anzuknüpfen, durchaus aus der Praxis. Eine davon lautet: Nach meinen Beobachtungen ist es für die Action am Rallye-Schauplatz nebensächlich, ob ein Wagen jetzt heck-, front- oder vierradgetrieben ist. Viel entscheidender sind die Konkurrenzsituation und die befahrenen Untergründe. Beachten wir nur die Jänner-Rallye, oder erinnern wir uns an gut besetzte nationale Läufe wie die 3-Städte-Rallye 1996 oder die Semperit-Rallye 1993. Da waren Hecktrieb-Fahrzeuge kaum zu finden. Trotzdem haben wir mit den Allrad-Fahrzeugen die volle Gaudi gehabt. Und warum? Weil es viele Gegner gegeben hat, denen es um jeden Platz gegangen ist. Den Rest haben die Streckenverhältnisse besorgt. Überdies gilt: Es kommt sehr viel auf den Fahrer an, wie gut ein Fahrzeug wirkt. Ich habe auch viele Fahrer erlebt, die mit Fronttrieb-Fahrzeugen sehr spektakulär umgehen konnten und dabei superschnell waren. Man kann sogar sagen, sie waren und sind echte Publikumshelden.
Andererseits habe ich einen Artikel von der Korsika-Rallye vor 30 Jahren zu Hause, in dem Herbert Völker beklagt hatte, daß es so schrecklich langweilig geworden wäre. Offenbar waren auch die PS-Riesen vom Schlag Ferrari 308, BMW M1 oder Lancia Rally 037 auf trockenem, schmutz- und splitfreiem Asphalt nicht DIE Show, die man sich vorstellt. Gefährlicher wurde es höchstens. Fraglich bleibt für mich auch, ob es mit Prototypen, wenn auch mit Heckantrieb, wirklich kostengünstiger werden würde. Oder nicht eventuell doch teurer. Aber ich will den Gedanken nicht grundsätzlich völlig verwerfen.
Auch wenn Walter Röhrl, den auch ich sehr schätze, behauptet, daß die Rallyewagen heutzutage so einfach zu fahren wären, so steht doch Eines fest: Wenn dir der Gegner im Nacken sitzt und du volles Geschäft auf eine Schotter-Spitzkehre zusteuerst, womöglich noch mit einem Höcker drinnen, daß es einen aushebt, da wird mit jedem Auto das Rallyefahren zu einer Herausforderung! Egal ob mit 500 oder 50 PS...und egal, welche Antriebsachse(n) angetrieben ist/sind.
Zuletzt bearbeitet von Andi Lugauer am 24. Oktober 2012, 21:02h, insgesamt 4-mal bearbeitet |
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rallyestar
Anmeldedatum: 05.10.2010 Beiträge: 102
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Verfasst am: 24. Oktober 2012, 19:18h Titel: |
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mit großen augen und mit wohlgefallen hab ich den artikel gelesen.
hab mich wirklich etwas gewundert, das sich der redakteur so weit aus dem fenster lehnt - hierfür mal ein dickes lob!
was ich persönlich aber noch anmerken möchte, ohne das ich dabei wieder auf die osk einprügle ist:
das die osk wesentlich mehr handlungsspielraum hat als sie nützt. siehe regelung N- GT`s, die deutsche motorsportobrigkeit (um nur ein beispiel zu nennen) ist genauso an die FIA gebunden wie unsere OSK. trotzdem fahren dort, WRC`s, N-GT`s und andere autos, die du bei uns maximal im bergsport einsetzen darfst. und oooh welch wunder, es funktioniert! man braucht ja dazu nur die autos gesehen haben, die zb bei der niederbayern am start waren. ein absolut bunter und reizvoller haufen der sich bei dieser veranstaltung den zusehern präsentiert hat.
andersrum gilt natürlich das selbe, es gibt zubehör, reifen und auch fahrzeuge die von der FIA abgesegnet sind und mit denen du in österreich nicht antreten darfst.
was jetzt? hopp oder tropp???
wenn strikt nach FIA, dann richtig!
und wenn nicht alles gold ist was bei der FIA glänzt und man was eigenes zuläßt, dann bitte auch richtig!
alles andere ist weder fisch noch fleisch und dann weiß endlich auch jeder was er haben muß und darf! so lassen sich saisonen im vorhinein planen und man kann gezielt auf ein projekt hinarbeiten weil man ja weiß was man zu tun hat.
hat man angst in österreich wieder zur vorreiter rolle zu werden? die vergangenheit hat gezeigt das österreich immer wieder eine vorzeigerolle spielte, man denke zurück an die weltpremiere des legendären quattro, an das vw golf III tdi kitcar, etc...
denkanstöße wurden ja schon genug geliefert, aber was helfen die wenn sie immer wieder wie ein rohrkrepierer am nötigen weitblick der zuständigen verpuffen?! |
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links5voll
Anmeldedatum: 22.09.2010 Beiträge: 138
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Verfasst am: 24. Oktober 2012, 21:05h Titel: Bravo Noir, |
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mit diesem Artikel hast Du Dir wahrscheinlich keine neuen Freunde gemacht, aber eindeutig und präzise den Stand der Dinge punktgenau getroffen. Besser kann man die Situation im aktuellen Rallyesport kaum
beschreiben. M.v.G. Otto S. aus L. |
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Andi Lugauer
Anmeldedatum: 09.09.2010 Beiträge: 1792
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Verfasst am: 3. November 2012, 17:08h Titel: Re: Bravo Noir, |
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links5voll hat Folgendes geschrieben: | mit diesem Artikel hast Du Dir wahrscheinlich keine neuen Freunde gemacht |
Das würde ich gar nicht einmal behaupten. Es spricht viel dafür, daß Noirs Visionen das Potential für einen hohen Grad an Popularität in sich tragen. Wie das allerdings "Oben" aufgenommen werden wird, das steht auf einem anderen Papier.
Ich habe ja selber vor guten 11 Jahren ganz ähnliche Vorstellungen gehabt, mit einem Reglement wie in der DTM (Heckantrieb, Sechs- oder Achtzylindermotor) und ohne Bezug zum Serienstandard. Nur weiß ich selber nicht mehr ganz genau, was ich davon halten soll. Oft werden ja durch scheinbar logische, naheliegende Regeländerungen wieder neue Steine ins Rollen gebracht, sodaß vielleicht dann der gegenteilige Effekt von dem erreicht wird, was man ursprünglich haben wollte (und wo man fest daran geglaubt hat, daß man den erreicht). Die Idee als solche ist natürlich voll stimmig.
Man kann ja außerdem noch darauf hoffen, daß über die Variante RGT interessante Wagen mit Heckantrieb erscheinen. Besonders wünschen würde ich mir dieses Toyota-Coupé mit dem Subaru-Boxer, weil der ist vielleicht auch noch halbwegs leistbar (verglichen etwa mit einem Lotus).
Wo man meiner Meinung nach mit sich reden lassen kann oder sollte, das sind Verbreiterungen, wie wir sie früher bei den World Rally Cars und den 2-Liter-Kitcars gehabt haben. Unter Umständen sogar ein bißchen drüber. Aber das sind Nebensächlichkeiten. Das wirklich Entscheidende ist für mich, daß es nicht zu so einem Einheitsbrei kommt, wie wir ihn bei den Mitsubishi Lancer gehabt haben und noch immer haben. Im Klartext bedeutet das: Wenn in einer Kategorie bzw. Division nur mehr zwei oder eine Marke(n) vertreten sind/ist, dann muß man die Kategorie entweder so umgestalten, daß sie für mehrere Marken interessant ist, oder - wenn das nicht gelingt - muß man sie auflösen. Dann gibt es halt dort keine Neu-Homologation mehr, und aus.
Das ist das Wichtigste, was es im Bereich der Fahrzeuge zu regeln gäbe, würde ich sagen.
Darüber hinaus stehen uns aber noch andere bedeutende Möglichkeiten zur Verfügung, um den Rallyesport spektakulärer zu gestalten. Aber darüber unterhalten wir uns ein anderes Mal, vielleicht hat betreffend der Fahrzeuge noch jemand etwas zu sagen. |
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