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[Andi Lugauer]

Zuallererst das Wichtigste: Ich danke Willi Stengg und allen Anderen, die das Zustandekommen des diesjährigen ÖRM-Saisonabschluß-Laufes durch ihren Einsatz ermöglicht haben, für ihre Arbeit und ihr Engagement. Das sage ich nicht nur der Form halber. Die obm Bucklige Welt Rallye war ein wichtiges Teilstück einer hochwertigen, wenngleich von der sportlichen Gesamtqualität etwas wechselhaften, nunmehr zurückliegenden Meisterschaft. Hoffnungsschimmer gab es dabei durchaus einige. Das sollte die Motivation und den Ehrgeiz aller relevanter Leistungsträger unseres Sports, an einer noch besseren Perspektive für Alle zu schmieden, erheblich stärken.

Was hier stattgefunden hat, war doch eine bedeutende Sternstunde von unserem Rallyesport. Es sollte klar sein, daß ich nichts schlechtreden und keine unangebrachte persönliche Negativkritik äußern will. Auch wenn ich vielleicht auch bewußt Dinge nenne, die ich nicht so toll finde.

Etwas altes Neues (oder neues Altes) mit Leben (in dem Fall RALLYE-Leben ) zu erfüllen: Wirtschaftlich und administrativ sicher keine Kleinigkeit. Ein paar recht starke Aufbruchssignale gab es obendrauf. Teemu Suninen, Mikka Markkula und das Hyundai-Werksteam haben der Rallye auf jeden Fall einen gewaltigen Popularitätsschub gebracht. Teilnehmerseitig die wertvollste Bereicherung seit Langem. Kompliment für dieses großartige Arrangement.

Erste Güte auch das bis auf die letzte Prüfung offene und mega-hochkarätige Titelduell zwischen Simon Wagner und Hermann Neubauer. Gratulation dem Simon, aber auch Anerkennung an den Hermann, dessen unermüdliche Gegenwehr ebenfalls eine starke Klasse erkennen läßt. Aber auch Lob für Luca Waldherr, der bei seinem Rally2-Comeback (diesmal mit einem konkurrenzfähigen Auto) nach der ersten Eingewöhnungsphase den Zeitabstand zum grandiosen Führungsduo laufend verringert hat. Fortsetzung? Wenn man mich fragt: Bitte ja! Fragt mich doch...

Persönlich freut es mich für Raimund Baumschlager sehr, daß er wieder einmal eine Rallye erfolgreich beenden konnte. Auch wenn er im programmatischen Duell mit Günther Knobloch diesem den Vortritt lassen mußte. Sehr interessant das Rally4-Duell zwischen Fabian Zeiringer und Julian Wagner: Offensichtlich hat dem jugendlichen Steirer die harte ERC-Schule sehr gutgetan. Gegen einen Julian Wagner zu bestehen, der seinerseits seine gewohnte hervorragende Klasse gezeigt hat: Starke Ansage.

Die erhoffe ich mir längerfristig auch hinsichtlich der generellen Beteiligung bei den 2WD (wenn schon in der Division I bis auf Weiteres maximal ein Zweikampf um die Top-Position zu erwarten ist). Die Auseinandersetzung zwischen Fabian und Julian war toll. Wie würde das erst aussehen mit vier Mitbewerbern? Oder gar sechs? Wenn hier demnächst ein paar Junioren-Pokalträger auf ihre Rechnung kommen, wird's interessant.

Aber noch ist's nicht soweit...

Was bereits überleitet in den kritischen Bereich. Schlichte 50 Mitbewerber-Autos bei einer kombinierten ÖRM-/ARC-Rallye sind keine große Offenbarung, da sollten die führenden Köpfe der IG Rallye, der AMF-Delegationen und etliche Sportlerpersönlichkeiten wie auch - nicht zu vergessen - die Rallye-Sport Promoter gGmbH. einmal zu einer ernsthaften Beratung zusammenkommen. Und nachforschen, wo noch ungenützte Verbesserungsmöglichkeiten liegen, die man mobilisieren könnte. Auch solche, die man (ev. auch ich) noch gar nicht bemerkt hat.

Ein bißchen eine aussagekräftige Momentaufnahme sind solche faktisch offensichtliche Tatsachen schließlich doch. Und wenn es auch bei der nächsten Rallye schon wieder ganz anders aussehen kann: Was wir brauchen, sind auch kontinuierlich gute Nennergebnisse. Und somit dauerhaft hochwertige sportliche Auseinandersetzungen, am Besten durchgehend durch alle Klassen. Und um Nenngeldeinnahmen geht es schließlich auch.

Mein vordergründiges Anliegen derzeit: Möglichst schnell hinsichtlich "Rallye One" etwas in Gang setzen. Und damit verstärkt den Rallye-Nachwuchs anlocken. Das wäre wirklich eine ganz sinnvolle Arbeit an der Wurzel, und das erscheint mir momentan besonders nötig.

Im unteren Bereich (sporttechnisch gesehen; nicht abwertend gemeint) sollte es am ehesten möglich sein, relativ kurzfristig einen lebhaften Wettbewerb mit recht vielen Bewerbern ins Leben zu rufen, zumal wenn der Schwerpunkt auf leistbare, in der Sportpraxis ziemlich gleichwertige Fahrzeuge gelegt wird. Von den Fahr-Talenten, die sich hier verstärkt profilieren, sollten durchaus einige ihren Weg zu höheren Ebenen finden. Ein paar davon auch bis an die nationale Spitze - oder noch darüber hinausgehend. So sollte der positive sportliche Schub nach und nach auch auf die über dieser "Grundschule" liegenden Bewerbe und Klassen abfärben und diese dadurch eine Aufwertung erfahren. Mit allen damit verbundenen erfreulichen Begleiterscheinungen, aus denen sich wiederum zusätzliche Möglichkeiten zur Aufwertung des Sports ableiten.

Wichtig, immer wieder: Dieser Sport bezieht seine Existenzgrundlage maßgeblich aus der Begeisterung vieler Menschen. Je mehr es gelingt, die Menschen mit Interesse und Lust am Sport zu erfüllen, umso besser lebt der Sport, und das bringt Vielen was. Der Möglichkeiten, hier für Erfolge zu sorgen, gibt es einige. Die sollten nach und nach aufgegriffen werden. Wir selber und der Sport sollten es uns wert sein.
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"Auf je tausend, die an den Blättern des Bösen zupfen, kommt einer der an der Wurzel hackt."

Henry David Thoreau