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Lavanttal-Rallye/ÖRM anno 2022: The true life

 
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Andi Lugauer



Anmeldedatum: 09.09.2010
Beiträge: 1787

BeitragVerfasst am: 14. April 2022, 19:22h    Titel: Lavanttal-Rallye/ÖRM anno 2022: The true life Antworten mit Zitat

Die Lavanttal-Rallye des Jahrganges 2022 ist gelaufen, und einmal mehr bietet ein abgelaufener Rallye-Event der ÖRM ein perfektes Abbild von den aktuellen Verhältnissen in eben dieser.

Grundsätzlich erfreulich (neben dem, daß überhaupt Rallyes stattfinden; war bis vor Kurzem ja auch nicht selbstverständlich): Es ist nun schon ein wenig mehr sportliche Bewegung im Geschehen als vor wenigen Jahren noch. Die lähmende Monotonie, die sich praktisch über Jahrzehnte dahingezogen hat, weicht allmählich einem bunteren Leben. Zwar ist es noch ein wenig verhalten, das bunte Leben, aber immerhin: Man merkt den Ansatz eines sich abzeichnenden positiven Trends doch sehr deutlich.

Das Titelrennen ist - kann man sagen - erfrischend offen. Die Hochform von Simon Wagner ist beeindruckend, aber Hermann Neubauer macht es ihm nicht leicht. Speziell die tolle Führung des ersten Tages in Kärnten sollte ein starkes Anzeichen dafür sein, daß dem Lungauer nach wie vor sehr viel zuzutrauen ist. Und er jederzeit das entscheidende Blatt an sich reißen kann. Jedenfalls stehen die Zeichen auf ein heißes Duell um die höchsten heimischen Meisterehren. Immerhin. Denn der Rest des zur Zeit vertretenen Feldes - das läßt sich bereits ablesen - wird bei aller respektabler Leistung für die Meisterschaftsentscheidung an der Spitze keine Rolle spielen.

Wie eben gesagt: Ein positiver Trend macht sich bereits bemerkbar, aber es sollte noch mehr in diese Richtung passieren.

Ähnliches bei den 2WD's: Wobei hier ein haushoch überlegener Julian Wagner, der eigentlich schon in die Division I gehört, Alles in Grund und Boden fährt. Was das Ansehen der Konkurrenz keinesfalls schmälern soll: Der Vorsprung in Sachen Routine macht bei Julian einfach viel aus, zusätzlich zu seiner von Natur aus gegebenen enormen Klasse. Grundsätzlich sehe ich auch bei seinen noch eher unerfahrenen Gegnern großes Potential. Wenn sie überhaupt dabei sind..das noch viel größere Problem.

Es kann immer wieder vorkommen, daß einem Fahrer das Geld ausgeht (auch den Talentiertesten, und auch unter den besten Umfeldbedingungen). Vor Allem einem Jüngeren. Oder daß es sich ergibt, daß in seiner Lebensplanung andere Dinge wichtiger sind als Rallyes (Beruf,...Familie,...) und daher das Rallyeprogramm erst einmal stillgelegt wird. Oder daß er ganz schlicht und einfach keine Lust mehr hat, sich in einem gewissen Maß für den Sport aufzuopfern. Das leuchtet Alles ein. Trotzdem sage ich: Da muß noch mehr gehen. Hinsichtlich Klasse wie auch hinsichtlich Masse. Wobei ich die Auffassung vertrete: Wenn die Masse stimmt, ergibt sich die Klasse im Lauf der Zeit von allein.

Insgeheim baue ich da sehr stark auf das für die nähere Zukunft geplante Programm von "Rallye One". Und hoffe darauf, daß sich das als prädestinierte Nachwuchs-Bühne etablieren kann. Mit dem Effekt, daß möglichst viele talentierte Sport-Einsteiger den Weg nach Oben finden. Neben Anderem.

Es ist bereits sehr viel geschehen, aber eine weitere Aufwertung des Sports sollte unbedingt forciert werden. Überall, wo es möglich ist, mit jeder Kleinigkeit. Man merkt immer noch sehr stark die Nachwirkungen von den Versäumnissen in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Mit ein wenig Anstrengungen, dem richtigen Eifer für die gute Sache und durchaus auch ein bißchen Gefühl für das Schöne wird sich das genauso bewältigen lassen wie die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft.

Man darf sich über das bereits Erreichte durchaus freuen. Und - darauf aufbauend - für die Zeit, die uns bevorsteht, guter Dinge sein.

Allseits frohe Ostern! Very Happy
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"Auf je tausend, die an den Blättern des Bösen zupfen, kommt einer der an der Wurzel hackt."

Henry David Thoreau
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