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Statement OMV
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einUser



Anmeldedatum: 04.02.2021
Beiträge: 105

BeitragVerfasst am: 1. April 2022, 18:51h    Titel: Statement OMV Antworten mit Zitat

Also eines muss man dem von mir sehr geschätzten NOIR lassen. Schnell geschalten und Möglichkeiten ausgelotet wie man (für uns Außenstehende) potenzielle Sponsoren für einen Wiedereinstieg in den Motorsport, zumindest im Ansatz wieder sensibel machen könnte. Auch wenn die Antworten sich lesen, als wären dies Standartantwortbriefe an möglicherweise viele Anfragen. Adaptiert auf den Rallyesport und Simon Wagner. Noir, ich denke du hast diesen "Fragebogen" am Montag oder Dienstag an die Marketingabteilung der OMV geschickt.

Natürlich wäre es toll wenn sich solche Unternehmen wieder im heimischen Motorsport engagieren. Man denke auch an die Wien Energie (ebenfalls danach dem Fußball zugewandt), Castrol in der breiten Masse, auch wenn es für die kleineren Teams nur das Motoröl für gut sichtbares Branding gab etc etc. Man sieht es an alten Fotos, WELCHE Firmen damals Geld speziell für den Rallyesport übrig hatten. Das ging damals jedoch auch nur auf der Schiene, Vitamin B und der Verantwortliche musste auch begeistert vom Rallyesport sein. Waren sie auch.

Dass es heute nicht ganz so einfach ist, muss auch klar sein. Wer erinnert sich noch an die OMV Rallye 2005 (Helmut, lange ist es her!), wo sämtliche OMV Teams aus Europa anwesend waren. Bulgarien, Tschechien, Slowenien, Ungarn, Rumänien, alle hatten Sponsorverträge mit der OMV. Und wie im Interview mehrmals betont, handelte es sich um die Angelegenheit der Nationalen Stützpunkte. Zufällig möchte man sagen, dass auch die Führung in Österreich den Rallyesport damals großzügig unterstützte, und keiner denke ich war vergrämt, als sich Ende 2007 die OMV zurückgezogen hat. Denn für die vielen Jahre davor MUSSTE man einfach dankbar sein.

Bei Red Bull ist es bekannterweise nicht anders. Nationale Verbände wenn man so will, entscheiden welche Sportler unterstützt werden. Einziger Unterschied, man kann dort nicht anrufen, man wird angerufen. Und Veranstaltungen sind einer strengen Prüfung ausgesetzt, bevor auch nur ein Euro an Sponsoring fließt. Da muss man sich erst Jahre bewiesen haben.

Abschließend muss ich aber sagen, Unternehmen sollten die Wirksamkeit eines Sport-Sponsoring nicht unterschätzen. Immerhin habe ich zu den gegebenen Zeiten bewusst bei BP getankt, als diese Firma noch groß in der ÖM präsent war. Selbiges mit der OMV. Heute (und auch vor der Ölkrise) schaue ich nur mehr auf den Preis, da ich keine Mineralölfirma im Rallyesport sehe. Mobil nicht vergessen in den 1980er Jahren. Man spricht damit auch noch exakt das Zielpublikum an, was ich vom Fußball nicht behaupten kann. Man erreicht zwar dort ein vielfaches an potenziellen Kunden, aber es kostet wohl auch ein Vielfaches. Und nicht vergessen, das Geld ist da, und nicht nur in dieser Branche. Es will halt zur Zeit keiner mit dem "schmutzigen" Motorsport in irgendeiner Weise in Verbindung gebracht werden, auch wenn es Peanuts sind die dort für gute Werbung zu zahlen wären. Das Beispiel gilt übrigens auch für den ÖAMTC und ARBÖ, welche vor Jahrzehnten noch stolz als Namensgeber aufgeschienen sind und in deren Mitgliederzeitung gut berichtet. Für ein Millionenpublikum. Heute? Keine Zeile mehr, weil man will sich als umweltfreundlich - wie immer man das auch interpretieren mag - darstellen. Es fehlt einfach an mutigen Entscheidungsträgern, und deshalb hat es der österreichische Motorsport so schwer, an externe finanzielle Mittel zu kommen.
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Noir Trawniczek



Anmeldedatum: 20.04.2020
Beiträge: 112

BeitragVerfasst am: 3. April 2022, 12:12h    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo einUser,
danke mal für die Blumen Smile
Und ja, ich hab das nach telefonischer Anfrage wie von der zuvorkommenden Mitarbeiterin des Medienteams erbeten schriftlich eingebracht- die Fragen reagieren also nicht auf die Antworten. Aber ging ja auch darum, dass die Antworten auf die Fragen reagieren und das tun sie.

Im Prinzip finde ich, dass nicht nur jeder Mensch frei entscheiden darf, was er zu tun gedenkt sonder natürlich auch ein Konzern. Daher hab ich auch nur von "für die Rallyefans schwer nachvollziehbar" und "schwer kommunizierbar" geschrieben. Wir haben einfach nicht gerade die leichteste Zeit für Rallye-Sponsoring...

Ich habe mich bei einem mit den Telekomminikationskonzernen vertrauten Ex-Verantwortlichen erkundigt, ob in den hohen Etagen irgendeines der in Ö ansäßigen "Handynetz"-Konzernen jemand mit "Benzin im Blut" sitzen würde , der Simon sponsern könnte - doch da, so wurde mir versichert, sitzt kein einziger mit dem "Rallyevirus" Infizierter mehr, leider...übrigens versuchen zurzeit auch weitere Personen, sich für Simon ins Zeug zu legen - ganz einfach weil er gezeigt hat, dass er auf Top-Level fährt, und dieses noch gehörig gesteigert werden könnte, wenn zb die "Kosten-Bremse im Kopf"wegfallen würde...das - so finde ich - wirft ein schöneres, wärmeres Licht auf die heimische Rallyeszene,...

PS: Jene Veranstaltung, welche von Teilnehmerteams und auch begeisterten Fans alljähjrlich geradezu "gestürmt" wird, heißt ganz offiziell Austrian Rallye Legends powered by ARBÖ. Und der von mir hoch geschätzte Kollege August Kargl schreibt im Auto Touring dann doch immer wieder mal motorsportbezogene, interessante Reportagen..

Rallye muss aber durchaus aufpassen! Vor paar Jahren hat in Deutschland ein grüner Abgeordneter eines Landkreises ein "komplettes Verbot von Rallyes" verlangt - auch wenn die paar Autos im Vergleich zur Schwerindustrie oder zum internat. Flugverkehr Pipifatz für unser Klima sind, so ist - heute mehr denn je - doch alles ein Politikum und deshalb fährt die Rallye Dakar zb bei den Scheichs und AUCH elektrisch.......wenn auf den Rallyepisten ein paar E-Autos fahren und die herkömmlichen Motoren mit umweltschonenden Treibstoffen unterwegs sind, wenn man zb auch jene Serie an Bord holen würde, welche bereits einen Urquattro elektrisiert hat, mit ich denke zwei oder gar vier E-Motoren, hätte man jenes Bild gezeichnet, welches der "Zahn derZeit" sehen will - ohne dabei etwas vom Bestehenden über Bord geworfen zu haben. E-Autos od. auch andere alternative, klimaschonende Antriebsarten sind wie ein Zeitgeistpfizerl für diesen schönen Sport, sie machen ihn - HOFFENTLICH - immun gegen rüdes Abschaffen...
keep rallying
Noir
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Andi Lugauer



Anmeldedatum: 09.09.2010
Beiträge: 1787

BeitragVerfasst am: 3. April 2022, 17:40h    Titel: Useful - useless... Antworten mit Zitat

Noir Trawniczek hat Folgendes geschrieben:
Ich habe mich bei einem mit den Telekomminikationskonzernen vertrauten Ex-Verantwortlichen erkundigt, ob in den hohen Etagen irgendeines der in Ö ansäßigen "Handynetz"-Konzernen jemand mit "Benzin im Blut" sitzen würde , der Simon sponsern könnte - doch da, so wurde mir versichert, sitzt kein einziger mit dem "Rallyevirus" Infizierter mehr, leider...übrigens versuchen zurzeit auch weitere Personen, sich für Simon ins Zeug zu legen - ganz einfach weil er gezeigt hat, dass er auf Top-Level fährt, und dieses noch gehörig gesteigert werden könnte, wenn zb die "Kosten-Bremse im Kopf"wegfallen würde...das - so finde ich - wirft ein schöneres, wärmeres Licht auf die heimische Rallyeszene,...


Es ist in der Tat schön und zu begrüßen, daß es immerhin ein paar Menschen gibt, die sich energisch für ein Sponsoring der (Rallye-)Aktivitäten von Simon Wagner stark machen. Seine zuletzt erbrachten Leistungen, vor Allem die zuletzt auf den Azoren, würden das logisch begründen, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.

Daß dem auch hinderliche Umstände entgegenstehen, ist eine andere Geschichte. Und nach meiner Erfahrung gehören dazu eher überwiegend nicht die Dinge, die allgemein angenommen werden. Dazu im Folgenden mehr.

Noir Trawniczek hat Folgendes geschrieben:
Rallye muss aber durchaus aufpassen! Vor paar Jahren hat in Deutschland ein grüner Abgeordneter eines Landkreises ein "komplettes Verbot von Rallyes" verlangt - auch wenn die paar Autos im Vergleich zur Schwerindustrie oder zum internat. Flugverkehr Pipifatz für unser Klima sind, so ist - heute mehr denn je - doch alles ein Politikum


Dazu ein ganz schlichtes Statement von meiner Seite: Für gewöhnlich werden Politiker von Irgendwem gewählt. Und üblicherweise ist das das Volk. Vorausgesetzt, dieses Volk ist mündig, aufgeklärt und aufmerksam genug, wird sich dieses Problem spätestens bei der nächsten Wahl von selber erledigt haben.

Geht diese Rechnung nicht auf, müssen wir uns wirklich ernsthaft die Frage stellen, ob das Volk insgesamt ausreichend hell auf der Platte ist, um bei der Entscheidung über die Besetzung politischer Posten Verantwortung zu übernehmen. Jeder soll seiner Überzeugung entsprechend wählen dürfen, das ist klar. Aber es darf nicht verboten sein, ein bißchen den Sinn der Masse dafür zu schärfen, wohin der Zug eventuell in Zukunft fahren könnte, wenn beim Kreuzelmachen wenig bis gar nicht gründlich überlegt wird.

In diesem Sinne muß sich aber auch die Rallyeszene an der Nase fassen, die es offensichtlich zu lange versäumt hat, nach Außen hin eine überzeugende Botschaft zu vermitteln, wie wichtig der Rallyesport ist - in verschiedenen Belangen. Daß das nicht nur eine Belustigung von ein paar Tempo-Verrückten ist, sondern daß da auch viele praktische, wertvolle Nutzen für unsere gesamte Gesellschaft dahinter stecken, die es sich lohnt, aufrecht erhalten zu werden. Daß der eher geringen, ja geradezu belanglosen Belastung für die Umwelt ein Vielfaches an Werten gegenübersteht, die man nicht so einfach aufgeben sollte. Daß Rallye auch eine Form von Kultur ist, die - je nachdem, wie gut und professionell man diese Kultur am Leben erhält - reichlich Früchte abwirft, von der Viele profitieren können. Nicht nur ein paar Wenige, ohnehin womöglich schon sehr Reiche. Wenn man es halbwegs clever anstellt...

Es kommt nicht von ungefähr, daß ich immer wieder das Thema der Aufwertung des Rallyesports in Österreich anspreche. Da hängt sehr Vieles dran.

Ein bißchen was ist ja schon in Bewegung, hat sich ja schon gebessert. Daß jetzt ein paar Aufrechte Werbung für ein Sponsoring von Simon Wagner betreiben, ist nur ein Teil davon. Sicher aber auch ein sehr wichtiger. Man wird in diese Richtung weiterarbeiten müssen, wenn unser Rallyesport die Herausforderungen der momentanen und der nächsten Zeit erfolgreich bestehen soll. Man hätte schon viel früher damit beginnen sollen, aber hättiwari hilft bekanntlich nie etwas. Also gilt es, die Flucht nach vorne umso ehrgeiziger voranzutreiben.

Schließlich und endlich jetzt zu dem ganz heißen Brei, an dem Alle vorbeireden. Außer meiner Wenigkeit. Ich riskiere durchaus, mir die Finger zu verbrennen, dafür, daß endlich einmal Schluß damit gemacht wird, sich selber in den Sack zu lügen. Und damit mir diesmal wirklich Jeder folgen kann: Stellt Euch vor, Ihr wärd ein Firmenchef oder ein Werbeleiter. Und würdet ein bißchen einen Blick auf die Rallyeszene werfen und herauszufinden versuchen, wie diese bzw. die Leute dahinter ticken. Und dann seht Ihr: Menschen, die engstirnige Standpunkte vertreten, Menschen, die sich gegen wohlwollende Anregungen querlegen, ja dagegen regelrecht Zeter und Mordio schreien, Menschen, die auf Kindergartenniveau argumentieren, Menschen, die lügen, daß sich die Balken biegen, Menschen, die weitgehend unmotiviert Konflikte vom Zaunpfahl brechen, anstatt im Gegenteil zu versuchen, Meinungsverschiedenheiten möglichst sachlich und einvernehmlich zu klären...

Ich glaube, so große Rallyefans könntet Ihr gar nicht sein, daß Eure Motivation, für eine solche Meute ein wirtschaftliches Budget zu opfern, das Ihr auch anderswo sinnvoll einsetzen könntet, nicht geradewegs auf Null sinken würde. Egal wie gut das Unternehmen geht, das Ihr besitzt oder für das Ihr arbeitet. Man hat ja schließlich eine Verantwortung.

Ich bezweifle auch, daß dieser Mißstand durch zeitgenössische Gags wie elektrisch betriebene Rallyewagen kompensiert werden kann. Wie auch immer: DA gehört einmal etwas gemacht! Alles Andere ist ein glatter Schnitt ins eigene Fleisch. Nicht mehr und nicht weniger.
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"Auf je tausend, die an den Blättern des Bösen zupfen, kommt einer der an der Wurzel hackt."

Henry David Thoreau
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schlauzi



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BeitragVerfasst am: 4. April 2022, 8:26h    Titel: Antworten mit Zitat

Bei großen Unternehmen empfiehlt es sich, das Stategiepapier zu lesen. Oder aufmerksam durchs Leben zu gehen. Damit erspart man sich leere Kilometer.

Historische Petro-Konzerne unterliegen seit mehr als 10 Jahren einer grundsätzlichen Wandlung ihrer Geschäftsausrichtung und ihrer strategischen Markenpolitik, das ist bei der OMV nicht anders und nicht nur seit gestern bekannt. Dazu ein Schlagwort: Borealis und die damit auch im Operativen eingeleitete Repositionierung.

Und wie MNT durch seine Fragen herausfinden musste, sind lokale Aktivitäten nicht generellen markenpolitischen Positionierungen gleichzusetzen, diese verfolgen ganz andere Hintergründe, die auch hierzulande stattfinden: Beispielsweise sind Logos von Bankunternehmen auf Wettbewerbsfahrzeugen in der Regel persönlichen Verbindungen geschuldet, denn als konzernweite Sponsoringstrategien zu interpretieren.

Und noch etwas: mit dem Geld für das Sponsoring selbst ist es ja noch nicht getan. Die Faustregel besagt: mindestens der selbe Betrag ist in begleitende Kommunikation zu investieren um eine Mindesteffizienz herzustellen.
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Noir Trawniczek



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BeitragVerfasst am: 4. April 2022, 12:31h    Titel: Antworten mit Zitat

schlauzi hat Folgendes geschrieben:
Bei großen Unternehmen empfiehlt es sich das Stategiepapier zu lesen. Oder aufmerksam durchs Leben zu gehen. Damit erspart man sich leere Kilometer.

Historische Petro-Konzerne unterliegen seit mehr als 10 Jahren einer grundsätzlichen Wandlung ihrer Geschäftsausrichtung und ihrer strategischen Markenpolitik, das ist bei der OMV nicht anders und nicht nur seit gestern bekannt. Dazu ein Schlagwort: Borealis und die damit auch im Operativen eingeleitete Repositionierung.

Und wie MNT durch seine Fragen herausfinden musste, sind lokale Aktivitäten nicht generellen markenpolitischen Positionierungen gleichzusetzen, diese verfolgen ganz andere Hintergründe, die auch hierzulande stattfinden: Beispielsweise sind Logos von Bankunternehmen auf Wettbewerbsfahrzeugen in der Regel persönlichen Verbindungen geschuldet, denn als konzernweite Sponsoringstrategien zu interpretieren.

Und noch etwas: mit dem Geld für das Sponsoring selbst ist es ja noch nicht getan. Die Faustregel besagt: mindestens der selbe Betrag ist in begleitende Kommunikation zu investieren um eine Mindesteffizienz herzustellen.


Eines vorweg: Ich schließe wie alle natürlich gern von mir auf andere - daher weiß ich, dass Sie ausschließlichST nur das GUTE im Sinne haben! Sie sind ein guter Mensch, glaub ich...

Und daher bedanke ich mich auch immer wieder und stets aufs Neue dafür, wenn sich jemand erbarmt und mir die Welt erklärt - das ist positiv, denn so erhalte ich eine weitere Perspektive, wie andere die Welt sehen könnten...

Womit wir schon beim Kern meiner Antwort angekommen sind.

Wenn ich also öffentliche Fotogalerien von einem Europameisterschaftslauf ansehe, kommt im Gehirn mitunter ein Gedanke: "Was denken sich wohl österreichische Rallyefans oder in Österreich lebende Rallyefans dabei, wenn sie das OMV-Logo auf dem Auto von Tempestini sehen?"

Die Fragen die ich dem Bald-schon-Nichtmehr-Erdölkonzern stellte, sind also NICHT ZWINGEND MEINE Fragen .- zur Veranschlaulichung: in mir lebt neuerdings (wenn Jahre Wimpernschläge sind, kommt Ü100 Wink ) die kunstfigur IllyBidol - was diese Figur zum Besten gibt, ist nicht zwingend meine ANsicht, es könnte auch eine Persiflage oder Provokation sein. Wenn Sie also auch den Teilzeitjourno als Kunstfigur betrachten würden, als Denkmodell, so ergibt sich aus der Figur deren Aufgabe, deren Auftrag. Mein diagnostiziertes schizoides Denken ist mir eine große Hilfe, in verschiedne "Rollen" zu schlüpfen - zugleich hinderlich weil ich auch konträre Positionen nachvollziehen kann und leicht zwischen ihnen zermalmt werden kann.

Der Auftrag der "Journo-Figur" hilft aber dabei, zumindest zu versuchen, im Sinne der Leser*innen zu agieren - und zwar jener Leser*innen, welche noch nie Strategiepapiere studiert haben sondern einfach den Rallyesport im Herzen tragen und welche beim Anblick des OMV-Logos sich die oben erwähnte Frage stellen.

Daher sind die "5 Fragen an die OMV" allles andere als leere Kilometer, die Leser*innen zahlen zwar keinen Cent meiner Gage, das müssen sie auch nicht, aber ihre Zugriffe sind im Grunde der wahre Lohn. Haben sie zugegriffen, hat sie das Thema interessiert - und das haben sie, und das freut mich!

Aufmerksam durchs Leben gehen - das find ich supergut. Nämlich wir alle - ich, IIlly Bidol, der Teilzeitjourno und viele mehr. Willl Ihnen da keine Angst machen - und die sehen auch alle ganz genau gleich aus und treten stets nur als Einzelperson in Erscheinung. Doch unsere Denken können sich auf das Motto "Aufmerksam durchs Leben gehen" einigen - unbd wenn ich Ihnen ein Bisserl was über das Berufsbild des "schizoid denkenden Teilzeitjournalismus" vermitteln konnte, würde mich das freuen. Man denkt dabei also manchmal nicht nur an und für sich selbst sondern auch für andere. Und ich sage, dass das etwas Schönes und eine gute Erfahrung ist - try it out ^..^

und natürlich: keeep rallying
Noir
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schlauzi



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BeitragVerfasst am: 4. April 2022, 13:52h    Titel: Antworten mit Zitat

Meistens ist es doch so, dass die Finanzierungsbedürftigen meinen, den Firmen erklären zu müssen warum sie doch viel besser beraten wären in das vorgeschlagene Sponsoring zu investieren.

Das Gegenteil ist der Fall: Kann jemand etwas anbieten, was zu einem Marketing- oder Sponsoring Konzept passt, dann schaut die Sache besser aus. Auch wenn ich es im Detail nicht kenne, das Beispiel wie Herr Keferböck das mit dem Spieleentwickler gemacht hat, ist perfekt.

Und warum etwas am Auto pickt, hat oftmals ganz andere geschäftliche Hintergründe wie Rabatte, Gutschriften, Ersatz für Volumediscounts und vieles, vieles mehr. Mit etwas genauerem Hinsehen, wird man - und hat man - sicher erkennen können wie der Zusammenhang des Entrepreneurships des Piloten mit den Lieferanten als Sponsor herzustellen ist.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sogar ganz andere Modelle möglich sind: im vorigen Jahrtausend hat unser sehr namhafter Hauptsponsor sogar verlangt, dass wir KEINE Aufkleber aufs Auto geben (böse Zungen behaupten, dass wir zu schlecht waren...), aber tatsächlich hatte das wieder ganz andere Hintergründe und unsere "Gegen-Leistungen" bestanden auf einem ganz anderen Gebiet, wo aber auch das Auto eine zentrale Rolle spielte.

Eines ist aber klar: hergeschenkt wird nichts und in den Abteilungen der "big player" haben selbst Benzin-Aficionados in Führungspositionen schlechte Karten Firmen-Gelder zu vergeben, wenn die Aktionen nicht von vorne und hinten mit Marktforschungen hinterlegt sind und bei Aktiengesellschaften den kritischen Fragen der Shareholder standhalten müssen.

Und alle haben Angst vor Greta.

Ich finde es aber trotzdem super, dass sich MNT nix scheixxt und einfach die OMV direkt fragt. Ja, klar: die Fragen sind grundsätzlich berechtigt! Auch deren Antwort machte durchwegs Sinn und hat meiner Meinung nach keineswegs Arroganz und/oder "blabla" zum Inhalt, wenngleich man sich dieserorts inhaltlich etwas ganz Anderes wünschen würde.

Aber da stehen wir wieder bei Absatz 1.
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Andi Lugauer



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BeitragVerfasst am: 6. April 2022, 19:22h    Titel: Antworten mit Zitat

Ist doch einiges Interessantes, was hier zu lesen ist. Very Happy

Wobei aber aus meiner Sicht die Frage noch ungeklärt ist: Was kann der einzelne Sportler tun, damit er zu Sponsorgeld kommt? Was können Veranstalter tun, die auch finanzielle Unterstützung brauchen? Umso mehr, je mehr das Ganze ein gewisses Format haben soll? Was können WIR ALLE tun?

Die perfekte Lösung mit allzeit gültiger Erfolgsgarantie werden wir nicht finden. Sie variiert auch, je nachdem, ob Einer ein hoffnungsvolles Jungtalent ist, das weiter hinaus will, oder bloß zum Hobby fahren will. Und je nach Klasse und Wettbewerbsdisziplin, in der man sich bewegt, ist der Finanzierungsbedarf unterschiedlich. Auch bei den Veranstaltern existiert eine bestimmte Bandbreite, von (demnächst) Rallye One bis zu ERT als momentanen Höchstlevel. ERC gilt derzeit schon als außer der Reichweite, ist aber auch die Frage, ob das so bleiben soll und muß.

schlauzi hat Folgendes geschrieben:
Eines ist aber klar: hergeschenkt wird nichts und in den Abteilungen der "big player" haben selbst Benzin-Aficionados in Führungspositionen schlechte Karten Firmen-Gelder zu vergeben, wenn die Aktionen nicht von vorne und hinten mit Marktforschungen hinterlegt sind und bei Aktiengesellschaften den kritischen Fragen der Shareholder standhalten müssen.


Ich denke, es ist müßig, zu erwähnen, daß sich ein Unternehmen - gleich welcher Größe - auch einen wirtschaftlichen Nutzen von einem Sponsoring erwartet, und daß daher Jemand, der auf Sponsorgeld-Suche ist, sich Gedanken machen sollte, wie er dem Unternehmen, von dem er sich eine Unterstützung erhofft, den bestmöglichen Anreiz bietet, damit sich die Firmenführung auf die Transaktion einläßt. Natürlich ist es nicht damit getan, daß nur der Firmenname auf dem Auto draufpickt. da gehören viele begleitende Maßnahmen dazu. Wobei wohl gerade die steigende Tendenz zu Großkonzernen und der sogenannte Konzentrationsprozeß, wo international gesehen immer mehr Unternehmen von "Großen" geschluckt wurden und wohl noch geschluckt werden, sicherlich nicht geholfen hat, den Sponsoren-Suchenden das Leben leichter zu machen. Man macht das Geld eher durch Verdrängung und andere moralisch nicht immer ganz einwandfreie Methoden. Weniger dadurch, daß man versucht, das bestmögliche Produkt anzubieten und die breite Masse davon zu überzeugen. Dadurch verliert wahrscheinlich das Marketing im klassischen Sinn an Bedeutung. Mein persönlicher Eindruck...

Aber nicht nur unter den Rallyesportlern, auch in der Wirtschaft ist die Bandbreite an vertretenen Größen und Ausrichtungen unter den "Playern" noch immer recht groß. Das gibt mir insgeheim Hoffnung. Als Neueinsteiger mit einem M1 LG2-Wagen braucht man noch keine Mammut-Beträge, aber es zählt auch schon jeder Euro. Ein Kleinunternehmer, der noch ganz profan und altmodisch für sein Produkt oder seine Leistungen werben will, ist vielleicht schon froh, wenn der Name seiner Firma auf dem Bild in einer Lokalzeitung abgebildet ist, und spendiert dafür eventuell ein paar Euro-Hunderter. Wenn ein paar mehrere Unternehmen das machen, ist vielleicht schon der überwiegende Teil der anfallenden Ausgaben herinnen. Und man kann bei gutem Erfolg unter Umständen in eine höhere Klasse aufsteigen, was dann auch für etwas größere Unternehmen mit stärkerer Finanzkraft interessant wäre.

So könnte man sich eventuell nach Oben tasten. Bei gutem Wind sollte das möglich sein. Da wäre die gesamte Rallyeszene gefragt, bestmöglich für das Image des Sports zu arbeiten.

schlauzi hat Folgendes geschrieben:
Und alle haben Angst vor Greta.


Dazu fällt mir ein: Unser Rallyesport hat schon auffällig geschwächelt, da war die Greta noch ein Säugling. Und Rallye mit höchstens 23 bis 28 Autos hat es bei uns auch gegeben, als noch von Castrol über die OMV bis hin zu BOSCH und etlichen großen Reifenherstellern Firmen massig Geld in den Rallyesport gesteckt haben. Viele Probleme, die wir hatten oder noch haben, waren bzw. sind hausgemacht. Es hat sich hier Einiges gebessert, das muß man sagen. Sonst gäbe es in dieser schwierigen Zeit mit Corona und dergleichen nicht immer noch sportlich so gutgehende Rallye-Events. Man wird da weiter energisch dranbleiben müssen, es macht Sinn.

Letztendlich denke ich, kann es nach wie vor nicht schaden, den Sport so zu gestalten, daß er eine möglichst große Masse an Menschen begeistert. Der eine oder andere davon ist doch auch Unternehmer, oder hat bei der Vergabe eines Werbe-Etats Einiges mitzureden. Wenn einer von diesen Leuten selber ein Fan ist, und auch überzeugt von der Sinnhaftigkeit des Sports ist, wird er sich eher ins Zeug legen, damit ein Rallye-Aktiver Unterstützung in einem gewissen Ausmaß bekommt. Unter Umständen vielleicht sogar dann, wenn kein oder kein unmittelbarer Vorteil dabei herausschaut. Heißt ja nicht, daß ein Unternehmen deswegen gleich in Konkurs gehen muß.

Das wären wieder einmal ein paar Gedanken aus meiner Sicht. Vielleicht ist der eine oder andere Lösungs- oder zumindest Diskussions-Ansatz dabei. Daß es auf keinen Fall schaden kann, wenn möglichst Viele zusammenhelfen, um den Rallyesport in einem guten, attraktiven Licht erscheinen zu lassen, und dies die Bereitschaft von Förderern und Sponsoren wohl begünstigt, das erscheint mir jedoch ziemlich eindeutig.
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Noir Trawniczek



Anmeldedatum: 20.04.2020
Beiträge: 112

BeitragVerfasst am: 6. April 2022, 20:03h    Titel: Antworten mit Zitat

schlauzi hat Folgendes geschrieben:
Meistens ist es doch so, dass die Finanzierungsbedürftigen meinen, den Firmen erklären zu müssen warum sie doch viel besser beraten wären in das vorgeschlagene Sponsoring zu investieren.

Das Gegenteil ist der Fall: Kann jemand etwas anbieten, was zu einem Marketing- oder Sponsoring Konzept passt, dann schaut die Sache besser aus. Auch wenn ich es im Detail nicht kenne, das Beispiel wie Herr Keferböck das mit dem Spieleentwickler gemacht hat, ist perfekt.

Und warum etwas am Auto pickt, hat oftmals ganz andere geschäftliche Hintergründe wie Rabatte, Gutschriften, Ersatz für Volumediscounts und vieles, vieles mehr. Mit etwas genauerem Hinsehen, wird man - und hat man - sicher erkennen können wie der Zusammenhang des Entrepreneurships des Piloten mit den Lieferanten als Sponsor herzustellen ist.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sogar ganz andere Modelle möglich sind: im vorigen Jahrtausend hat unser sehr namhafter Hauptsponsor sogar verlangt, dass wir KEINE Aufkleber aufs Auto geben (böse Zungen behaupten, dass wir zu schlecht waren...), aber tatsächlich hatte das wieder ganz andere Hintergründe und unsere "Gegen-Leistungen" bestanden auf einem ganz anderen Gebiet, wo aber auch das Auto eine zentrale Rolle spielte.

Eines ist aber klar: hergeschenkt wird nichts und in den Abteilungen der "big player" haben selbst Benzin-Aficionados in Führungspositionen schlechte Karten Firmen-Gelder zu vergeben, wenn die Aktionen nicht von vorne und hinten mit Marktforschungen hinterlegt sind und bei Aktiengesellschaften den kritischen Fragen der Shareholder standhalten müssen.

Und alle haben Angst vor Greta.

Ich finde es aber trotzdem super, dass sich MNT nix scheixxt und einfach die OMV direkt fragt. Ja, klar: die Fragen sind grundsätzlich berechtigt! Auch deren Antwort machte durchwegs Sinn und hat meiner Meinung nach keineswegs Arroganz und/oder "blabla" zum Inhalt, wenngleich man sich dieserorts inhaltlich etwas ganz Anderes wünschen würde.

Aber da stehen wir wieder bei Absatz 1.


Kann man alles unterschreiben. Finde wie auch Andi Lugauer, dass hier sehr Interessantes und Wahres geschrieben steht.

Zu Greta noch: Aus der Angst heraus "F***k you Greta" auf den Heckflügel zu schreiben, bringt den Sport genau gar nicht weiter. Bei der Barum-Rallye wurden die Autos des E Rally Cups ausgebuht - bringt uns alle genau gar nicht weiter. Wem das Ausbuhen von E-Rallyeautos eine so große Herzensangelegenheit ist, der könnte ja auf der Tribüne in Zimmerlautstärke in ein Plastiksackerl reinbuhen und dann kann er es daheim oder am Stammtisch immer wieder abhören Wink Ernsthaft: Nach dem Grundsatz, dass die persönliche Freiheit eines jeden dort endet, wo sie die persönliche Freiheit eines anderen einschränkt, sollte man darauf achten, dass man nicht auf Justament die "Elektropartie" vermiest. Ausbuhen ist unsportlich u. dieser Sport ist derzeit wirklich nicht in einer Position, wo man es sich leisten kann, neue Investoren, die aufgrund von E hinein wollen, auf so niedere Art und Weise zu vertreiben.

Was mir noch zum Thema Sponsoring einfällt: ALs Damian Izdebski sein Buch "Meine schönsten Fehler" vorstellte, gabs auch ein Kapitel, in dem explizit ausgeführt wurde, dass das Sponsoring von Beppo Harrach der Firma ditech sehr wohl etwas brachte, glaube das war auch unterlegt mit Zahlen/Fakten. Okay, das ist jetzt schon ein Jahrzehnt her aber ich denke schon, dass man auch heute noch mit Rallye gut werben kann - da gabs den TV-Werbeclip mit Manfred Stohl , ich glaub es war für Erdgas, der war witzig und kam glaub ich gut an, auch bei Nicht-Rallye-Menschen.

In einem Video der zumindest bis vor ganz wenigen Jahren höchst angesagten und vor allem bei jungen Leuten beliebten Band "Die Antwoord" kommt ein Subaru vor :
https://www.youtube.com/watch?v=XXlZfc1TrD0

ich sage jetzt nicht, dass Rallye in diese Richtung gehen soll, aber ein Bisserl was kann man ja immer "sich abschauen", zb wie der Subby (edit: hatte vorhin zunächst evo geschrieben, auweh auweh ) beleuchtet ist usw.......dass man neuerdings via wrc+ tatsächlich mit den Autos mitfahren kann, also dass man wahlweise in die Cockpits der verschiedenen Fahrer schalten kann, das spricht viele neue Fans an. Da hat ja mal Manfred Stohl erzählt, ein junger Fan habe ihm gesagt, dass er sich Rallye NUR via live onboards gibt und deshalb würde es ihn null tangieren, ob das Auto ein brüllender Benzin-Sauger oder ein E-Auto ist, denn er hört immer nur das "Säuseln" wie man es via Cockpit-Cam wahrnimmt...ob das jetzt besonders "positiv" ist, sei dahingestellt...aber es hat immer schon mit der Zeit gegangen werden müssen - die kunst besteht darin, Neues zuzulassen ohne das Alte komplett einzustampfen. Angeblich denken die Hersteller bereits wieder um und wollen nun doch weiter Verbrenner bauen, wäre gut. Es ist Platz für alle da. Noch. Der Zahn der Zeit war immer schon ein Milchzahn. Elektro ist halt grad IN - ein paar europaweite BLACKOUTS später evtl schon wieder etwas weniger....es gibt große Fortschritte bei synthetischen Kraftstoffen, es gibt auch Wasserstoff u. irgendwo arbeitet vielleicht schon jemand an einem Fahrzeug, das mit Gedankenenergie angetrieben wird oder gar an der Raumfaltung, wo du durch schlichtes Falten eines Raums sofort von A nach B kommst. Warum sollten Menschen in 3mio Jahren, die Räume falten können, nicht auch via Raumfaltung zu einer Rallye "fahren" und dort den Urquattro geil finden? why not? Why not? Dem Denken sind prinzipiell keine Grenzen gesetzt - wenn es solche gibt, stammen sie immer von uns selbst.
keep rallying
noir
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Andi Lugauer



Anmeldedatum: 09.09.2010
Beiträge: 1787

BeitragVerfasst am: 4. Juni 2022, 19:22h    Titel: Wahrheit und Klarheit kontra Nebel und Knebel Antworten mit Zitat

einUser hat Folgendes geschrieben:
Also eines muss man dem von mir sehr geschätzten NOIR lassen. Schnell geschalten und Möglichkeiten ausgelotet wie man (für uns Außenstehende) potenzielle Sponsoren für einen Wiedereinstieg in den Motorsport, zumindest im Ansatz wieder sensibel machen könnte. Auch wenn die Antworten sich lesen, als wären dies Standartantwortbriefe an möglicherweise viele Anfragen.

Absolut richtig, daß Noirs Einsatz in dieser Sache sehr toll ist (neben vielen anderen Leistungen). Auch wenn rein direkt nichts dabei herauskommt. Ich sage dennoch nicht, daß es völlig zwecklos ist.

Man könnte vielleicht auch den Suzuki-Importeur befragen, warum er keinen Cup im Rallyesport mehr ausrichtet. Oder die Firma HENKELL-Sekt, warum sie den Rallyesport nicht mehr sponsert, so wie früher. Oder die Firma BOSCH. Und so weiter.

Die entscheidende Frage ist ja, ob die Geschäftsführer/Vertreter/Sprecher der jeweiligen Firma die wahren Gründe nennen werden. Aus Angst davor, sich irgendwie die Finger zu verbrennen, werden wahrscheinlich Alle an der Sache vorbeireden. Und irgendwelche vorgekaute, unverfängliche, in der Sache aber unscharfe Floskeln verwenden. Man will ja doch seine Position nicht riskieren.

Damit ist die Chance halt auch sehr gering, daß unsere Rallyeszene den Schuß hört und aufwacht. Und zu denken und zu überlegen beginnt.

Dort, wo es nötig ist zumindest. Und ich denke, es ist vielfach nötig...! An allen möglichen Ecken und Enden, nach wie vor. Auch wenn sich ansatzweise schon Einiges gebessert hat.

Ich will ja jetzt wirklich nicht sagen, daß alle Menschen in unserer Rallyeszene abgehobene, weltfremde, engstirnige Subjekte wären. Einige davon leisten sogar sehr viel Großartiges, sehr viel sehr Tolles. Aber schuld am Unfug sind eben nicht nur die, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern. Das ist einfach so. Und meiner Erfahrung nach konnte sich auch deswegen recht viel Unheil ausbreiten, weil der größte Teil der "Guten" zu wenig aufmerksam war, um akute Krisenherde ausfindig zu machen. Geschweige denn couragiert genug, um offensiv dagegen anzukämpfen. Das altbekannte Problem: Man will ja Nirgends anecken.

Daß auf der anderen Seite aber gerade ein Walter Röhrl (auch) wegen seiner unbeugsamen Offenheit zur Kultfigur geworden ist, mit der er sich bisweilen sogar mit seiner eigenen Teamführung in die Haare gekriegt hat, sollte man an dieser Stelle nicht vergessen. Je mehr Menschen sich solche Persönlichkeiten zum Vorbild nehmen, umso eher wird sich an den Allgemein-Zuständen etwas bessern. Es gibt nichts Gutes, außer...Ihr wißt schon.

Und überhaupt: So wie ich Vieles am österreichischen Rallyesport hinterfrage, so werden auch die Vertreter potentieller Sponsoren Vieles hinterfragen. Schon mal überlegt?


Die Sache mit den Elektrofahrzeugen ist ein eigenes Kapitel, würde ich sagen, und könnte - oder sollte - auch extra diskutiert werden. Tatsache ist: Das Thema bzw. der Elektroantrieb an sich wurde mit sehr vielen Vorschußlorbeeren überhäuft, das findet vielleicht auch nicht nur Applaus. Jetzt, wo das Kreisel-Projekt zurückgezogen wurde, werden sich sicher einige Fundamentalisten in ihrer Ansicht bestätigt fühlen, es muß aber nichts darüber zu sagen haben, welche Chancen generell Elektroautos im Rallye- und Motorsport haben. Dafür ist ja jetzt Luca Pröglhöf mit Stohl/STARD sehr stark in diese Richtung engagiert. Allzu überbewerten sollte man den aktuellen Status der Elektro-Fahrzeug-Technik aber auch nicht. Es hat wenig Sinn, alle Aufmerksamkeit auf ein einzelnes Team/eine einzelne Firma zu richten, die noch dazu nur sporadisch im Wettbewerb vertreten ist, und alles Andere links liegen zu lassen. Ein wenig stimmig sollten die Relationen schon sein. Außerdem hat das Prinzip, daß bei den Elektrofahrzeugen im Motorsport total in Richtung Einheitsteile gearbeitet wird (wie eigentlich bei der Verbrennungstechnik auch), und damit Stillstand in der technischen Entwicklung vorprogrammiert ist, für mich den Beigeschmack der (inhaltlich) billigen Show. Im Motorsport sollte es auch darum gehen, den technischen Fortschritt bei verschiedenen wichtigen Dingen glaubwürdig zu repräsentieren, in dem man die laufende Weiterentwicklung in der Praxis lebt. Daß die Produkte sich im Wettbewerb und in der Folge in der Alltagspraxis am Besten durchsetzen, die funktionell am Besten überzeugen können. Und nicht die, die aus reinem lobbyistischem Kalkül heraus gepusht werden, auch wenn sie in der Summe ihrer Eigenschaften eher Rohrkrepierer sind.

Aber das, wie gesagt, ist irgendwie ein anderes Kapitel...(wenngleich eines, das auch mit Anreizen für verstärktes Sponsoring in Verbindung steht; aber vorerst in der Gesamt-Relation nur im eher kleinen Umfang)


Sorry, falls ich jetzt Jemandem das Pfingstfest versaut habe. Aber da es bei diesem religiösen Fest um den Heiligen Geist geht, den man gegebenenfalls als mentale Stütze ansehen/nützen kann, sind meine Worte vielleicht doch nicht so fehl am Platz. Smile
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"Auf je tausend, die an den Blättern des Bösen zupfen, kommt einer der an der Wurzel hackt."

Henry David Thoreau
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ranga



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BeitragVerfasst am: 4. Juni 2022, 20:59h    Titel: Antworten mit Zitat

Herr Lugauer, sie überschätzen sich maßlos, sie schaffen es NICHT mein Pfingstfest zu versauen. Sich mit dem heiligen Geist in Verbindung zu bringen zeigt, wes Geist sie sind. Vergessens sie's einfach, ihre missionarischen Ergüsse werden diesem Sport nicht helfen. Es ist wie es ist, die glorreichen Zeiten sind vorbei, wir Alle müssen uns nach der Decke strecken und die Tatsachen akzeptieren. Dieser Sport hat seine beste Zeit LEIDER hinter sich, es wird KEIN Zurück geben. Freuen wir uns daran, damals vor Jahren Teil dieses wundervollen Ganzen gewesen zu sein und akzeptieren wir die Realität!
Daran werden auch ihre armseligen und naiven, ja fast religiösen Aufrufe zur Heilung des Rallysports nichts ändern, vergessens sie's.....dieser Sport ist leider ein anderer geworden, das ist eine unumkehrbare Tatsache ! Und daran werden sie bei allem Respekt NICHTS ändern !
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