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Czech-Barum-Rallye: Die Tops/die Flops

 
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Andi Lugauer



Anmeldedatum: 09.09.2010
Beiträge: 1787

BeitragVerfasst am: 29. August 2018, 20:00h    Titel: Czech-Barum-Rallye: Die Tops/die Flops Antworten mit Zitat

Nachdem wir schon jahrelange eingehende Erfahrungen mit österreichischen Rallyes gemacht haben, zog es meinen Freund und mich zu etwas sportlich Hochkarätigerem. Der Besuch eines Europameisterschaftslaufs im nahe gelegenen Ausland schien da sehr verlockend, und so entschlossen wir uns: Auf zur Barum-Rallye. Wie sieht nun - im Nachhinein - das Resümee aus, konkret gesehen?

Recht gemischt, kann man sagen. Nachdem ich schon vor 15 Jahren direkt vor Ort war und ich das Erlebte nicht allzu prickelnd empfand, waren meine Erwartungen nicht übertrieben hoch. Wobei grundsätzlich eine reine Asphaltrallye nicht so sehr meinem Geschmack entspricht, aber die FIA-Vorgaben für höherklassige Rallyes lassen zumindest in Mitteleuropa kaum etwas Anderes zu, da darf man nicht allzu wählerisch sein. Dafür gab es Regen, was die Action sicher begünstigt hat.

Fazit: Die Show war angemessen, aber da hat man bei so manchen vergleichsweise namenlosen Klein-Veranstaltungen phasenweise schon Besseres gesehen. Vielleicht auch hatten wir als relative Barum-Neulinge keine optimal glückliche Hand bei der Auswahl der "richtigen" Stellen. Darum will ich mich hier auf kein endgültiges Urteil festlegen.

Klarer ist die Sache schon bei der Zusammensetzung der Wagenbesetzung: Meiner Meinung nach eindeutig zu viel vom Selben. Auch das hat sehr viel mit den FIA-Vorgaben zu tun. Für mich ein klarer Fall: Wenn auch in der höchsten vertretenen Kategorie (in diesem Fall R5 bzw. RC2) nur Kompaktwagen zugelassen sind, dann ist es eher langweilig. Und wenn dann noch dazu (bis auf ZWEI Ausnahmen!) nur Skodas und ein paar Fords vertreten sind, dann ist's ein bisserl sehr fad. Ähnliches gilt für die Kategorie R2 bzw. RC4 (R3 ist ja praktisch bereits bedeutungslos): Im Wesentlichen nichts Anderes als Opel Adam und Peugeot 208. Immerhin haben in der internationalen Wertung ein Porsche und fünf Abarth 124 die Partie ein wenig farbenprächtig gestaltet.

Das sind natürlich Dinge, die sehr viel mit der Ausrichtung der offiziellen internationalen Rallye-Politik zu tun haben. Hier wäre die FIA gefordert, die mehr oder weniger abstinenten Werke stärker ins Boot zu holen. Ganz zu schweigen davon, daß sie sich bei der Gestaltung zukünftiger Reglements wieder stärker in Richtung Artenvielfalt orientiert. Daß da im Prinzip sehr schöne Erfolge möglich sind, beweisen ja die Verhältnisse, wie sie bei der ersten WRC-Generation und den früheren Klasse 2-Kitcars geherrscht haben. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten und den heutigen Kontrollmechanismen wäre sogar noch Einiges mehr möglich!

In Anbetracht der gegebenen Rahmenbedingungen muß man die Czech-Rallye als eine sehr gelungene Veranstaltung betrachten. Überdies gab es noch eine Sonderwertung, wo auch der offensichtlich in Dänemark entwickelte Suzuki Swift Maxi 2000 mitfahren durfte, der bekanntlich klassisch abseits der FIA-Regularien kreiert wurde. Und um das Ganze stilistisch zu vollenden, gab es am Samstag auch noch Auftritte von historischen Rallyewagen sonder Zahl.

Kurz gesagt: Einfallsreichtum haben die Tschechen. Zufällig wird man halt nicht zur führenden Rallyenation in Mitteleuropa.

Den österreichischen Gaststartern werden wir wohl ein eigenes Kapitel widmen.
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"Auf je tausend, die an den Blättern des Bösen zupfen, kommt einer der an der Wurzel hackt."

Henry David Thoreau
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Andi Lugauer



Anmeldedatum: 09.09.2010
Beiträge: 1787

BeitragVerfasst am: 8. September 2018, 21:34h    Titel: Re: Czech-Barum-Rallye: Die Tops/die Flops Antworten mit Zitat

Andi Lugauer hat Folgendes geschrieben:
Den österreichischen Gaststartern werden wir wohl ein eigenes Kapitel widmen.


Nun ja...dieses Kapitel ist es immer noch wert, beachtet zu werden.

Hermann Neubauer hat bei seinen ERC-Ausflügen sichtlich das Pech vergangener Tage eingeholt. Die "Barum" hat davon keine Ausnahme gemacht. Ein verhältnismäßig kleiner, durchaus entschuldbarer Fahrfehler, wie er immer wieder vorkommt, hatte eine große Wirkung (Bremsleitung beschädigt).

Aus meiner Sicht wäre ihm zu wünschen, daß sich sein offensichtlich enormer Fleiß bezahlt machen möge. Und er bald schon wieder das eine oder andere Erfolgserlebnis genießen wird können, auch auf internationaler Ebene. Die Niveauunterschiede zwischen ERC und ÖRM machen sich bemerkbar, allerdings: Ein Sportler, der jahrelang dem Tempo eines Raimund Baumschlager so gut Paroli bieten kann und dieses phasenweise sogar übertreffen kann, kann nicht so schlecht sein. Und um noch einmal zurückzukommen auf das Stichwort "Fleiß": Hermann hat offensichtlich mehr Einsatz investiert, um bestimmte Widerstände zu überwinden, als zahlreiche andere anerkannte österreichische Rallye-Größen. Weil während die meisten von diesen schon jahrelang weg vom aktiven Geschehen sind, ist Hermann noch immer als Sportler voll dabei. Das kommt sicher nicht von ungefähr.

In der letzten Zeit sichtlich prächtig gemausert hat sich Enrico Windisch, der beim tschechischen Europameisterschaftslauf immerhin den 10. Platz bei den RC4-Fahrzeugen einheimsen konnte. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht nicht sehr berauschend. Immerhin jedoch: 19 Wagen haben in dieser Kategorie das Ziel gesehen. Und darunter durchaus einige Lokalhelden mit entsprechender Streckenkenntnis.

Roland Stengg, der sich trotz eines Überschlages ins gute Mittelfeld gekämpft hat (Platz 9 in der RC4), tun die Ausflüge in die Europameisterschaft sichtlich gut. Seine Performance verbessert sich stetig und stetig.

Julian Wagner hatte durch seinen Motorschaden vor der Rallye unglaubliches Pech. Also mußte wenigstens Simon das Maximum geben, um die Ehre der Österreicher bestmöglich hochzuhalten. Aber wie er das getan hat! Very Happy Der in der Klasse dominierende Martins Sesks mit dem Opel Adam war um einen deutlichen Hauch zu mächtig. Aber auch der zweite Platz bei den RC4-Wagen ist durchwegs überzeugend. Der erste Klassensieg und U27-Erfolg ist wohl nur mehr eine Frage der Zeit...höchstwahrscheinlich einer eher kurzen Zeit.

Über die Brüder Wagner generell ist zu sagen, daß ihre sportliche Karriere bislang enorm davon profitiert hat, daß sie ihr Glück im Ausland (ver)suchen. Vielleicht sollten andere österreichische Talente diesem Beispiel folgen. Es wäre nebenbei auch noch ein Denkanstoß für die notorisch auf Stillstand programmierte österreichische Rallyeszene...
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