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Großes Ziel: Staatliche Förderung für den Motorsport
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Redaktion Motorline
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Beiträge: 113

BeitragVerfasst am: 24. November 2017, 12:00h    Titel: Private Meinung Antworten mit Zitat

Ein privater Eintrag meinerseits.

Was ich nicht verstehe: Was soll schlecht sein an einer Naivität? Heinz Prüller war auch naiv, hat sich geradezu kindlich begeistert und viele haben gelästert und dennoch hingen sie an seinen Lippen...

Jetzt ein Absatz - um mich nicht mit einer Größe wie Heinz in einem Absatz zu nennen. Also...

Ich bin auch naiv! Und ich stehe dazu. Ohne einer gewissen Naivität bräuchte man in diesem Sport gar nicht anfangen mit der Berichterstattung...

Okay und ich bin so naiv, dass ich das hier geschrieben hab:
[url]https://www.motorline.cc/motorsport/news/2017/Diverses/Motorsport-Rallye-Kommentar-Führt-Polit-Umschwung-zum-längst-fälligen-BSO-Beitritt-214699.html[/url]

Und ich hab bei Leuten angerufen, die über Ecken eine Verbindung zu KURZ haben....der hat JETZT sicher andere Sorgen, aber wenn man Türen öffnen will....bzw. wenn man sich nicht vorwerfen will, es gar nicht probiert zu haben...

Was mir auffällt: Es sind oft die sogenannten "Bessergestellten", die sich dann von oben herab lustig machen, wenn einer eine Vision hat. "Da muassst zum Doktor gehen", heißt es dann herablassend. Diese Leute sind es, die besonders gerne den Status Quo als gegeben hinnehmen. "Es war schon immer so..." uswusw....wer sagt, dass Motorsport kein Sport ist? Und ja, es gibt eine Lobby...aber JEDE Lobby kann zerschlagen werden, DIESE Lobby nur von ganz OBEN. Es ist und bleibt ein Missstand, dass Schach BSO-gefördert wird und Motorsport nicht. Wer jemanden, der das ändern will, belächelt, und selbst Motorsport-Fan ist, hat irgendetwas noch nicht begriffen. Meine private Meinung. Und: Nicht persönlich nehmen.

Michael Noir Trawniczek
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schlauzi



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BeitragVerfasst am: 24. November 2017, 15:48h    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, hier liegt ein semantischer Auffassungsunterschied zur "Naivität" vor.

Aus meiner Sicht bedeutet dies das Unvermögen Umstände und Handlungen angemessen zu bewerten.

Es hat nichts damit zu tun, sich kindlich an Ereignissen zu delektieren, unkonventionelle Schritte und Lösungsansätze zu versuchen oder grundsätzlich neues Terrain zu beschreiten.

Somit sind die angeführten Noir-Beispiele mit Naivität per se nicht gleichzusetzen.

Vorschläge, die ganz einfach aus mangelndem Realitätsbezug und erwiesener Nichtmachbarkeit (sei es aufgrund von Statuten, Vergaberichtlinien beziehungsweise aus gesellschaftspolitischen Gegebenheiten von vorne herein zum Scheitern verurteilt sind) ostentativ zu wiederholen, machen sie nicht besser.

Der reine wirtschaftliche Erfolg des Rallyesports möge individuell (insbesondere bei Unternehmen, die hohe Gewinne erwirtschaften, jedoch kaum Re-investitionsmöglichkeiten vorfinden) gegeben sein, grosso modo ist aber das Investment keines, das auch nur annähernd in anderen Sportarten (darunter auch Schach) erreicht werden kann. In Zeiten wie diesen, wo jeder Investitionseuro genau evaluiert wird und öffentlich Bildungspakete diskutiert werden, haben Spaßsportarten wie der hier allseits (und selbstverständlich auch von mir) heißgeliebte Rallyesport schlechte Karten.

Und wenn in der Startstadt der Waldviertelrallye ein 4**** Hotel, in dem mindestens 5 Teams übernachtet haben am Freitag und Samstag unerbittlich um 21 Uhr die Küche schließt, sind wirtschaftliche Förderungen von Regionen offenbar ohnehin nicht nötig.
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Mens rasa in corpore rasanto (schlauzi)
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Andi Lugauer



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Beiträge: 1787

BeitragVerfasst am: 25. November 2017, 16:44h    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen.

Zunächst einmal möchte ich dem Michael (Noir) auf das Herzlichste danken, daß er sich die Mühe gemacht hat, hier so ausführlich und offen zu antworten. Wie ich finde, ein sehr mutiger Schritt.

Des Weiteren möchte ich gerade jetzt betonen, daß es mir leid tut, falls ich mich in den letzten Tagen im Ton vergriffen haben sollte. Ich hege an sich ja gute Absichten (denke ich jedenfalls). Und unnötigen Ärger will ich Niemandem bereiten. Ungewollt nicht, und gewollt schon gar nicht.

Aber es ist wichtig, daß wir uns bestimmte Dinge vor Augen halten. Kommen wir zum Sachlichen. Noch einmal: Statuten und Richtlinien jeder Art (auch gesetzliche) kann man ändern. Die hat ja nicht der heilige Geist in die Welt gesetzt, sondern die sind von Menschen geschaffen worden. Soviel ich weiß, werden tagtäglich Gesetze entworfen, geändert, aufgehoben oder neu geschrieben. Also was soll's.

Und dann, lieber Herr Schlauzi, sprachen Sie davon, daß das Investment (sprich: die wirtschaftliche Bewegung, und das ist für meine Begriffe der Geldfluß) bei anderen Sportarten (auch Schach!) viel höher wäre als beim Rallyesport. Haben Sie für diese Behauptung irgendwelche faktische Grundlagen, irgendwelche seriöse Studien oder sonstige Informationsquellen, auf die Sie sich berufen können? Mir erscheint das nämlich mehr als fadenscheinig!

Auch erscheint mir das Beispiel mit dem Hotel der offensichtlich gehobenen Preisklasse, das sich geweigert hat, nach 21 Uhr die Küche weiter auf Betrieb zu halten, alles Andere als exemplarisch dafür, wie wichtig - oder unwichtig - ein wirtschaftlicher Impuls wie eine Rallye für die Gewerbebetriebe in einer Region sind. Mit Verlaub: Objektivität sieht anders aus.

Ich will Niemandem zu nahe treten, auch dem Schlauzi nicht. Aber manchmal frage ich mich schon, ob gewisse Leute wirklich den Rallyesport meinen, wenn sie von ihrer Lieblings-Sportart reden. Man hat oft das Gefühl hier, daß manche Personen gar nicht wollen, daß sich der Rallyesport in Österreich in seinem sportlichen und wirtschaftlichen Stellenwert weiterentwickelt. Das muß leider gesagt werden.

Vor allen Dingen würde ich mir mehr Weltoffenheit und weniger kleingeistiges Denken wünschen. Schließlich liegt jeder realen Umsetzung einer Sache - egal was es ist - eine Vision zugrunde. Das war bei der Erfindung der Glühbirne so, das war bei der Erfindung des Autos so und so weiter. Und das war auch beim Fall der Berliner Mauer und beim Ausbruch aus der Apartheit in Südafrika so. Wo wären wir Menschen heute, wenn wir das tun würden, was wir immer schon getan haben?

Es geht doch hier nicht darum, zu bestimmen, wer g'scheiter ist als der Andere, sondern darum, daß wir uns zwanglos über den Sport unterhalten. Und daß ein Jeder seine Gedanken und Ideen frei äußern sollte, dem der Rallyesport, insbesondere hier in Österreich, am Herzen liegt. Denkt und arbeitet doch ein bißchen mit. Schaden kann's auf keinen Fall.

Mir kann keiner erzählen, daß es nicht möglich ist, das Ergebnis entscheidend zu verbessern, wenn Alle halbwegs vernünftig miteinander zusammenarbeiten. Daß das bei Weitem nicht immer der Fall ist, das beweisen einige konkrete Beispiele (siehe Ende Jänner-Rallye nach 2015 u.Ä.), und es spiegelt sich auch an den Zuständen hier im Forum wider. Schon alleine da sollte sich eine Menge ändern, wenn wir uns nicht ins eigene Fleisch schneiden wollen.
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schlauzi



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BeitragVerfasst am: 25. November 2017, 20:35h    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Klarstellung: es ging ums ROI. Da gehts nicht um die Höhe des Investments sondern um die Input-Output Ratio.

Das kulinarische Desaster ist nicht objektiv sondern tatsächlich subjetiv, da ich keine empirische Sozialforschung initiiert habe sondern nur von meinen und den Erfahrungen meiner Freund/innen Kenntnis habe. Jedenfalls war das bei der Waldviertel kein Einzelfall sondern auch bei anderen Veranstaltungen spürbar gewesen. Fall back: der Ami-Wirt "Golden Arches".

Und zur Förderung: Motorsport ist immer und überall bis hinauf zu den höchsten Klassen ein individueller Bezahlsport. Sogar in den höchsten Klassen gehts hinsichtlich des Engagements nicht um bloße Objektivierung der Leistung. Viele andere (vor allem wirtschaftliche) Interessen und Ziele stehen in wesentlichem Zusammenhang mit Personal (=Fahrer) Entscheidungen.

Die Organisation dahinter (zB in Finnland) geht von komplett anderen Förderungsmodellen aus, nämlich dass - vereinfacht gesagt - erfolgreiche Piloten in einen Pool "einzahlen". Also auf privatwirtschaftlicher und nicht öffentlicher Struktur.

Und was den Schachsport betrifft: da ist dieser vom Motorsport nicht so weit entfernt, wenn man der Aussage von Xandl Wurz beim heutigen Qualifying in Abu Dhabi sinngemäß glauben schenken will: "Motorsport spielt sich vor Allem im Hirn ab".

Jedoch meine ich dass hinsichtlich des Komplexitätsgrades die F1 Fahrer die Backgammonspieler während die Rallyefahrer die Schachspieler sind.

Lieber Noir: Der Sebastian hat momentan ganz andere Sorgen: ausgabenmäßig muss ein Wahlversprechen gehalten werden, das mehr als ambitioniert formuliert war. Das ist nicht nur Prestige, das ist gesellschaftspolitisch notwendig. Wenn da Förderungen im Fokus sind, dann vorwiegend in einer Richtung, die Doppelgleisigkeiten auf Bundes- und Länderebene einschränken bis vermeiden sollen und in jedem Fall wird hier vorwiegend der soziale Aspekt für deren Aufrechterhaltung im Vordergrund stehen. Konfliktvermeidung nennt man das. Welchen Stellenwert in einem derartigen Umfeld der Rallyesport einnehmen würde, wird auch dem eingefleischten Fan wohl klar sein.
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Redaktion Motorline
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BeitragVerfasst am: 26. November 2017, 10:18h    Titel: Antworten mit Zitat

Habe mir gestern das Quali in Abu Dhabi angesehen und mir bei der Aussage von Alex gedacht, dass dies sicher MotorSPORTgegner verwenden werden. Nur: Er sagte auch, dass Grundspeed und Fitness vorausgesetzt sind und wenn ein Alex Wurz von Fitness spricht, dann meint er damit ein Höchstniveau.

Schon "lustig": Da bemüht sich der Motorsportjournalismus immer wieder, den Leuten nahezubringen, welch körperlich belastender SPORT das ist, und dann kommen Querschüsse aus den eigenen Reihen....

Und auch das Stereotyp "Motorsport ist nur für reiche Leute" kenne ich bestens - schon als 16-jähriger Kartfahrer suchte ich einst Rat bei Walter Lechner senior und erhielt genau diese Aussage Smile
Und trotzdem gibts Leute wie einen Raimund Baumschlager, der bei Null beginnen musste - okay ein Gasthaus aber wir kennen die schwierige Situation, in der er war und ich glaube da waren auch Schulden des Vaters.

Und vor allem eines: Ist das ein Argument, nicht in die allgemeine, in die bestehende Sportförderung genommen zu werden? Es geht nicht um NEUE Förderungen, sondern darum, dass der Motorsport einen Teil des derzeit 87 Millionen Euro JÄHRLICH betragenden BSO-Kuchens bekommt.

Liebe Grüße
Michael Noir Trawniczek
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schlauzi



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BeitragVerfasst am: 26. November 2017, 10:39h    Titel: Antworten mit Zitat

1) ich hab nix gegen Motorsport als SPORT. Weiß genau wie anstrengend das oft ist.
2) Hab auch nix gegen Förderungen, nur muss man da eben auch beide Seiten verstehen inklusive gesellschftspolitischen Aspekten. Forderung führt nicht unweigerlich zu Förderung.
3) Auf die Richtlinien hinsichtlich eines "gerechten" Förderungsmodus und die Definition der Begünstigten im Motorsport wär ich schon gespannt (Regionsförderung/Veranstalter/Individualisten).
4) Realbezug hilft - auch bei außergewöhnlichen Ideen
5) Dass Motorsport hochgradig ein Reichensport ist, wird sich langfristig nicht ändern.
6) Jedem steht es frei, sein eigenes Risiko zu gehen. Lauda - aus einem durchaus begüterten Umfeld - war auch auf sich allein gestellt
7) und jetzt gebe ich mir Liszt und Mahler im Musikverein. Mahler - der V8-Klangmeister unter den Komponisten.
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Mens rasa in corpore rasanto (schlauzi)
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Redaktion Motorline
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BeitragVerfasst am: 26. November 2017, 10:52h    Titel: Antworten mit Zitat

ad 4) Dass Motorsport als Sport gelten und Vollmitglied der BSO werden soll ist KEINE außergewöhnliche Idee. Sondern einzig und allein ein Missstand, der geändert werden muss.

Und ich geb mir jetzt im Kopfhörer beim Laufen auf den Berg die wunderbaren Boy Harsher aus dem zurzeit ziemlich erbärmlich-lachhaft "geführten" Amerika
https://www.youtube.com/watch?v=p0vEb9JDK-k
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Andi Lugauer



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BeitragVerfasst am: 26. November 2017, 18:40h    Titel: Antworten mit Zitat

Möchte mich auch wieder zwischendurch in die Diskussion einschalten.

Grundsätzlich: Ich habe nichts gegen Realbezug. Ich mag es auch nicht, wenn Einer unentwegt Luftschlösser baut und dabei keinen Deka darüber nachdenkt, wie die Umsetzung vonstatten gehen soll. Aber es kann nur einen Fortschritt geben, wenn Probleme überwunden werden. Und nicht vor der Problemlösung gekniffen wird. Wenn wir uns immer nur hinter Dogmen verschanzen, stehen wir uns selbst im Weg.

Und zum Zweiten (ad 2) @schlauzi - "Forderung führt nicht unweigerlich zu Förderung"): Ich fordere nichts. Ich stelle lediglich Überlegungen an, wie man dem Rallyesport in Österreich eine bessere (Existenz-)Grundlage verschaffen könnte. Das ist ein Unterschied. Außerdem ist es ja nicht so, daß nicht auch die Gegenseite (in dem Fall der österreichische Staat bzw. seine Volkswirtschaft) von dem Ganzen profitieren soll und auch kann. Jedenfalls in einem höheren Maß als z.B. bei Schach. Auch wenn Schlauzi anderer Auffassung ist (und den Beweis dafür übrigens jetzt noch schuldig ist).

Wo wir uns aber wahrscheinlich treffen, ist Punkt 3): Motorsport ist auch in einem kleinen Land wie Österreich ein breit gefächertes Gebiet. Da festzulegen, in welchen Bereich mehr oder weniger oder gar nichts hinfließen soll, ist sicher eine alles andere als einfache Aufgabenstellung. Ich würde das nicht machen wollen. Wenn da wer gute Vorschläge hat: Bitte gerne.

Wahrscheinlich wäre es das Vernünftigste, die Förderung für den Rallyesport auf den Nachwuchs zu fokussieren. Damit ist Allen am Besten geholfen. Das kann man natürlich auch wieder unterschiedlich definieren und regeln, aber das wäre für mich die Zielrichtung.

Das Klischee vom Motorsport als Reichensport ist offenbar sehr schwer aus den Köpfen zu kriegen. Klar ist: Reichtum ist sehr hilfreich, wenn jemand eine Motorsport-Karriere starten und dabei erfolgreich sein will. Man kann aber dafür sorgen, daß dieser Zustand abgemildert wird. Das wäre eigentlich der Sinn von Sponsoring und Förderung jeglicher Art, deswegen diskutieren wir das ja.

Nebenbei gesagt: Es hat einige berühmte Größen gegeben, die sich auch ohne riesigen Reichtum im Motorsport hochgedient haben. Timo Mäkinen, Stig Blomqvist, Ari Vatanen - das waren alles Männer aus einfacher Herkunft. In gewissem Sinn auch Walter Röhrl und Michael Schumacher. Jim Clark, einer der erfolgreichsten und besten Formel 1-Fahrer aller Zeiten, war ein schlichter Bauernsohn. Okay, mir fällt gerade selber auch auf, daß das größtenteils Namen aus lange zurückliegenden Epochen sind. Aber wenn man sagt, früher war Vieles besser, und es gibt zahlreiche Entwicklungen, die zu hinterfragen sind, dann wird man auch als dümmlich hingestellt.

Eines steht fest: Das Auto ist zu einem in unserer Zivilisation nicht mehr wegzudenkenden, für nahezu Jeden zugänglichen Gebrauchsgut geworden. Da ist es doch logisch, daß man sagt: Analog dazu sollte auch der Zugang zum Motorsport möglichst vielen Interessierten, die das nötige Talent mitbringen, offen stehen. Ich rede nicht davon, daß jeder Gassenheizer - und wenn er sich nur eine Seifenkiste mit Rasenmähermotor leisten kann - wahlweise ein Formel 1- oder ein WRC-Engagement bekommen können soll. Ich rede davon, daß begeisterte Motorsport-Enthusiasten ihrem Talent und Einsatz entsprechend bis zu einer gewissen Stufe aufsteigen können. Der Eine wird beim Volvo stehenbleiben, der Andere sich bis zum R5 oder zum WRC hochdienen. Aber die Chancen für begabte Sportler müssen verbessert werden. Dann steigt auch die Qualität im sportlichen Bereich, und dann kann man auch kommerziell Alles viel besser verwerten.

Aber es wird nichts gehen, ohne daß der Zusammenhalt in der österreichischen Rallyeszene entscheidend verbessert wird. Das sage ich Euch gleich.

Und wißt Ihr, was ich mir jetzt gebe? Einen Geniestreich sondergleichen von Gert Steinbäcker. Ich kenne den Text schon fast auswendig. Aber es wirkt trotzdem immer wieder.

Voilà:

https://www.youtube.com/watch?v=Q3bQ3z5mynM
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Andi Lugauer



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BeitragVerfasst am: 19. April 2018, 21:04h    Titel: Stellungnahme Achim Mörtl/Rally & more Antworten mit Zitat

Habe heute gerade eine Kolumne von Achim Mörtl im auch von mir sehr geschätzten Magazin "Rally & more" gelesen, in dem er genau zu dem Thema Stellung nimmt, das vor geraumer Zeit (inzwischen ist's schon wieder ein paar Monate her) hier diskutiert wurde. Ich kann zu den Ausführungen von Achim nur sagen: Sitzt, paßt, hat Luft! Very Happy

Es bestätigt sich hier genau das, was ich in diesem Zusammenhang (und auch im Zusammenhang mit anderen wichtigen Themen des österreichischen Rallyesports) schon seit Langem vermutet habe: Wichtige Lösungen scheitern am Starrsinn von gewissen Persönlichkeiten.

Ich kann nur sagen: Wenn es wirklich daran liegt, daß bestimmte Leute einen Verlust ihres Machtspektrums befürchten müssen, falls der österreichische Rallyesport (bzw. eine ihn vertretende Institution) Mitglied bei der Bundessportorganisation wird, dann läuft sowieso ganz grundlegend Irgendetwas verkehrt. Denn das läuft ganz klar gegen das demokratische Grundprinzip.

Meine Auffassung dazu: Wer kompetent ist und sich mit viel Herzblut für eine gute Sache einsetzt, der soll einen großzügig bemessenen Einflußbereich inne haben. Da spricht nichts dagegen. Aber Macht ausüben nur um des (Be-)Herrschens wegen ("Regieren von Oben", ohne im Wesentlichen auf für das Allgemeinwohl relevante Sachbelange Rücksicht zu nehmen), das ist absoluter Mist. Wenn das in der österreichischen Rallyeszene aktuell üblich ist (und genau davon gehe ich schon seit Langem aus), dann gehört das schnellstens abgestellt. Denn das System anders zu gestalten, als in der Form, daß diejenigen Menschen am Meisten zu sagen und zu entscheiden haben, die die beste konstruktive Arbeit leisten können und wollen, halte ich für einen groben Unfug.

Wenn mit dem Zugang zum Fördergeld für den österreichischen Rallyesport eine Umgestaltung von dessen Führungsebene einhergehen würde, die dafür sorgt, daß in der Besetzung von eben dieser die Spreu vom Weizen getrennt wird, kann das nur gut sein. Denn so, wie sie jetzt zusammengesetzt ist, ist offensichtlich ganz fürchterlich der Wurm drin!
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