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[Andi Lugauer]

Seinen Namen kennen bzw. kannten in der neueren Zeit vermutlich nur Eingeweihte; nichtsdestoweniger reicht sein Wirken bis weit in die Zukunft: Martin Pfundner, gestorben im April 2016, war ein Visionär mit unglaublicher Schaffenskraft, einer mit Weitblick UND Scharfblick. Jemand, der Phantasie und Ideenreichtum mit dem richtigen Sinn für pragmatische Lösungen verband. Ein Genie, das viel bewegte. Stichwort: Formel 1-Grand Prix von Österreich, wo Martin Pfundner als Pionier dahinter stand. Seine Art der Umsetzung von Motorsport-Veranstaltungen glich jener von Willy Löwinger - allerdings war sein Auftreten viel, viel manierlicher...

Es muß sehr schön für ihn gewesen sein, daß er zu Lebzeiten noch miterleben durfte, daß die Formel 1 - zum nunmehr schon zweiten Mal - nach Österreich zurückgekehrt ist (oder - wenn man das Flugplatzrennen von 1964 mit einbezieht: zum dritten Male). Als Mitbegründer der AUTOREVUE war er ein kongenialer Partner von Orac & Co., sein Verdienst als führende Persönlichkeit der PR-Abteilung von General Motors Österreich ist ebenso eindrucksvoll. Daß er die österreichische Automobil- und Motorsportgeschichte wie kaum ein Anderer kannte, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden.

Ach ja: Seine Familie war im Besitz eines Glockengießer-Unternehmens. Leicht möglich, daß ihm Glocken aus der Pfundner-Produktion das letzte Geläut gaben.

Was mich an Martin Pfundner am meisten beeindruckt, war die Fähigkeit und Entschlossenheit, mit der er auf ein Sachziel zuging, bis er es letztendlich erreichte. Man sollte sich an seiner Begeisterung für konstruktive Lösungen fürwahr ein Beispiel nehmen. Das wäre wohl die beste Anerkennung, die man ihm posthum entgegenbringen kann. Und der schönste Trost für seine Hinterbliebenen.

Möge Martin Pfundner in Frieden ruhen - sein Lebenswerk jedoch ungehindert weiterleben!