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2014: Porsche mit Fünftaktmotor in Le Mans?

 
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Andi Lugauer



Anmeldedatum: 09.09.2010
Beiträge: 1795

BeitragVerfasst am: 4. April 2013, 18:25h    Titel: 2014: Porsche mit Fünftaktmotor in Le Mans? Antworten mit Zitat

Zur Abwechslung einmal wieder ein Thema, das mit Motorsport allgemein zu tun hat, und auch ein wenig mit Technik. In Belgien gibt es einen sehr findigen Motorenkonstrukteur namens Gerhard Schmitz, der einen sogenannten Fünftaktmotor entwickelt hat (eine Zeit lang auch gemeinsam mit dem Rennwagen-Motoreningenieur Mario Illien). Das wesentliche Merkmal an dieser Verbrennungskraftmaschine ist das, daß die Restenergie des aus den Zylindern ausströmenden Gases genützt wird, um einen weiteren Zylinder anzutreiben. Dadurch soll der Verbrauch um ein Fünftel reduziert werden.

Wie so oft, ist die Industrie bei technischen Neuerungen eher skeptisch, aber jetzt dürfte die Chance bestehen, daß das Triebwerk bei einer der härtesten Bewährungsproben des Automobilsports eingesetzt wird, und das noch dazu von einer technisch so kompetenten Firma wie Porsche: Bei den 24 Stunden von Le Mans könnte es 2014 so weit sein. Es gibt widersprüchliche Angaben, ob es tatsächlich dazu kommen wird (offenbar kommt es darauf an, welchen Porsche-Mann man fragt...).

Aber - lest selbst:

http://www.5-takt-motor.com/de/News.html?news=2

Ich möchte auch gerne dazu anregen, den Artikel "Sprit sparen schwer gemacht" zu lesen. Da sieht man nämlich einmal wieder, wie durchaus sehr sinnvolle technologische Innovationen von den einschlägigen Wirtschaftsgiganten blockiert werden (man könnte auch "Verhinderungstaktik" dazu sagen).

Ich würde es grundsätzlich schon sehr begrüßen, wenn dieses Motorenkonzept in Le Mans seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen könnte. So wie ich überhaupt der Meinung bin, daß sich der Spitzen-Motorsport mehr für technische Neuerungen vor allem auf dem Motorensektor öffnen sollte.
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wastegate



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Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 4. April 2013, 20:20h    Titel: wieso einfach, wenns kompliziert auch geht? Antworten mit Zitat

einfacher ist es, statt des nachgeschalteten zylinders gleich eine turbine zu verwenden. wird schon lange erfolgreich praktiziert, u.a. von scania:

http://www.scania.de/trucks/main-components/engines/engine-technology/turbocompound/

wird wohl nicht viel glueck haben, der 5-takt erfinder. aber wer weiss, vielleicht irrt man sich ja.
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schlauzi



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BeitragVerfasst am: 4. April 2013, 21:38h    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Wastegate, sozusagen Smile
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Andi Lugauer



Anmeldedatum: 09.09.2010
Beiträge: 1795

BeitragVerfasst am: 5. April 2013, 11:28h    Titel: Die (Renn-)Praxis soll's zeigen... Antworten mit Zitat

wastegate hat Folgendes geschrieben:
einfacher ist es, statt des nachgeschalteten zylinders gleich eine turbine zu verwenden. wird schon lange erfolgreich praktiziert, u.a. von scania


Das gibt es also auch schon, danke für den Hinweis. So bilden wir uns gegenseitig ein wenig weiter. Auch nicht schlecht.

Ist so etwas Ähnliches nicht auch für die Formel 1 vorgesehen, ab kommendem Jahr, wenn die Turbos wieder kommen? Dann hätte dieses Im-Kreis-Fahren wenigstens teilweise einen Sinn. Denn so könnte das System, wenn es sich hier bewährt, auch im Pkw bald Einzug finden.

wastegate hat Folgendes geschrieben:
wird wohl nicht viel glueck haben, der 5-takt erfinder. aber wer weiss, vielleicht irrt man sich ja.


Genau um das herauszufinden, plädiere ich wie Christoph Wikus und Professor Fritz Indra dafür, in der Formel 1 alle Arten von Motoren zuzulassen, aber den Treibstoffdurchlaß zu beschränken. Weil dann gibt es einen Wettbewerb zwischen den unterschiedlichen Konzepten, und man ist auch stärker gefordert, in Sachen Energieeffizienz alle Register zu ziehen. In einer Zeit, in der wir uns Alle deppert zahlen an der Tankstelle und Alle vom Klimaschutz reden, sicher en hehres Ziel. Technisch halte ich das sowieso für extrem spannend.

So denke ich auch, daß wir beim Fahrzeugbau (solche Fahrzeuge, wie du und ich sie fahren) maximal einen kleinen Teil der technischen Möglichkeiten nützen, die uns heute zur Verfügung stehen und die in der Theorie machbar sein müßten. Das zu ändern, sollte mit eine Aufgabe des Motorsports sein.
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schlauzi



Anmeldedatum: 07.09.2012
Beiträge: 767

BeitragVerfasst am: 5. April 2013, 15:26h    Titel: Re: Die (Renn-)Praxis soll's zeigen... Antworten mit Zitat

Andi Lugauer hat Folgendes geschrieben:


Genau um das herauszufinden, plädiere ich wie Christoph Wikus und Professor Fritz Indra dafür, in der Formel 1 alle Arten von Motoren zuzulassen, aber den Treibstoffdurchlaß zu beschränken.


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Andi Lugauer



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Beiträge: 1795

BeitragVerfasst am: 7. April 2013, 13:17h    Titel: Antworten mit Zitat

Wolltest Du noch etwas sagen…?

Ich falle ungern jemandem ins Wort.

Mir selbst sind zur Sache noch ein paar Dinge eingefallen. Wenn ich den Verlauf der Automobilgeschichte in den letzten Jahrzehnten bis zur Jetztzeit so betrachte, dann komme ich zu dem Schluß: Wir haben irgendwann einmal aufgehört, technisch kreativ zu sein. Jedenfalls dann, wenn es darum geht, vielversprechende Ideen in die Produktionspraxis umzusetzen. Genau genommen, ist es doch eigentlich ein Witz, was uns heute als der letzte Schrei des technischen Fortschritts verkauft wird. Vom Smart bis zum Bugatti-Supersportwagen: Es bauen alle das Gleiche – Zylinder im Viertakt, halt in unterschiedlicher Anzahl und Größe, aber vom Prinzip her alles die gleiche uralte, aufgewärmte Soße. Es ist alles auf den Viertakt-Hubkolbenmotor fixiert, andere Konzepte mit wahrscheinlich mindestens ebenso viel Potential werden von den Fahrzeugproduzenten nicht einmal ignoriert. Den Grund für diese anhaltende Stagnation auf dem technologischen Sektor sehe ich darin, daß der Motorsport nahezu ausnahmslos so eng reglementiert ist, daß kein Spielraum für Innovationen und Tüfteleien mehr vorhanden ist. Und er somit als Praxis-Testlabor für neuartige Konstruktionen unbrauchbar geworden ist. Wenn man sich nur die Formel 1 ansieht: Das ist doch längst keine Formel für Zukunfts-Technologie mehr. Man muß den Grand Prix-Machern zugute halten: Daß ab nächstem Jahr wieder Turbomotoren zugelassen sind, vermutlich auch in Turbo-Compound-Bauweise, ist ein sehr positiver Schritt, und KERS gibt es schon seit Jahren, das könnte auch ein bißchen was für die Serie bringen. Aber das deckt doch bei Weitem nicht das Spektrum ab, was es an technischen Spielarten gibt und gäbe.

Da hat mir das Indy-Car-Reglement der Sechziger Jahre schon viel besser gefallen. Die Palette der Fahrzeuge, die beim Indianapolis-Rennen mitfahren durften, reichte bis zu Turbinenautos und sogar bis zum Dampfauto (auch Jackie Stewart war als Fahrer im Gespräch). So etwas gehört wieder eingeführt, selbstverständlich mit einer Energiemengenbegrenzung. Da könnten die Motoreningenieure wieder ihr ganzes Gehirnschmalz einsetzen. Was selbstverständlich auch klar zum Vorteil der Serienentwicklung wäre.

Obendrein wäre es auch noch eine sehr geeignete Strategie, den Motorsport auch bei Umwelt-Politikern und –Organisationen beliebter zu machen…und statt Gegenwind gäb’s vielleicht sogar Unterstützung?!
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Franze



Anmeldedatum: 29.05.2013
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 29. Mai 2013, 12:30h    Titel: Interessant! Antworten mit Zitat

Dank für die Nachricht und die Betrachtungen! Ich wusste noch nichts darüber, und es war sehr interessant, diesen Artikel zu lesen. Ich bin auch ein Porsche - Fan, also habe diese Diskussion gerne gelesen!
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