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Wo sind die Sponsoren geblieben?

 
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schlauzi



Anmeldedatum: 07.09.2012
Beiträge: 767

BeitragVerfasst am: 10. November 2021, 11:43h    Titel: Wo sind die Sponsoren geblieben? Antworten mit Zitat

Was Herr Klein und Herr Neuberger in gemütlichem Rahmen erörtert haben, werde ich nicht in ein paar Zeilen kommentieren können.

Nur soviel: ja, früher war es anders, auf Sportlerseite wie auch auf Sponsorenseite.

Auf der Wiener Sezession steht folgender Spruch: "Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit".

Mit einem Augenzwinkern könnte man das auf den Rallyesport umlegen und dann würde es nichts Anderes heißen, als dass die gesellschaftliche und wirtschaftliche Einordnung unseres geliebten Sportes unter den aktuellen Voraussetzungen zu sehen ist, jedoch die Freiheit nach der Sponsorensuche immer noch gegeben ist.

Hat man früher branchenspezifische Aspekte in den Vordergrund gestellt und haben die budgetverantwortlichen weitgehend freie Hand gehabt, ist eben seit der max.mobil Zeit das analytische Element der Kosten/Nutzenrelation in den Vordergrund getreten. Das weiß Herr Neuberger ganz genau, bin ihm heute noch dankbar für das Zurverfügungstellen der Sponsoring-Studien. Es ist heute mehr denn je eine Frage des ROI und der Unternehmenspositionierung als eine großteils emotionale Entscheidung der Entscheidungsträger zugunsten einer Sportart.

Wenn eSport Sponsoring wächst wie Hölle, die eMobilität und der Klimawandel uns in den Medien begleitet, sollte man sich genau vor Augen führen, wohin die Reise geht.

Das mag uns nicht gefallen, ist aber so.

Natürlich wird es auch unter dieser schwierigen Lage weiterhin möglich sein, Sponsoren, Unterstützer und Gönner zu finden - "Benzinjunkies" gibt es nach wie vor, aber eben zunehmend seltener im Großfirmenbereich.

Abschließend sei gesagt, dass wenn der sehr von mir sehr geschätzte Autor über die Honoratioren der OMV spricht, einer sicher nicht vergessen werden darf: Roland Wolk, ohne ihn und seinem unermüdlichen Einsatz hätte das Rallyeprogramm der OMV sicher nicht diesen Erfolg in der Motorsportszene gehabt (auch nicht in der Vorstandsetage).
_________________
Mens rasa in corpore rasanto (schlauzi)
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Peter Klein



Anmeldedatum: 14.01.2020
Beiträge: 266

BeitragVerfasst am: 10. November 2021, 13:03h    Titel: Re: Wo sind die Sponsoren geblieben? Antworten mit Zitat

[quote="schlauzi"

Abschließend sei gesagt, dass wenn der sehr von mir sehr geschätzte Autor über die Honoratioren der OMV spricht, einer sicher nicht vergessen werden darf: Roland Wolk, ohne ihn und seinem unermüdlichen Einsatz hätte das Rallyeprogramm der OMV sicher nicht diesen Erfolg in der Motorsportszene gehabt (auch nicht in der Vorstandsetage).[/quote]

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Sehr geschätzter Schlauzi, natütlich haben meine Aufzählungen keinen Anspruch auf Vollständigkeot und ja, Herr Wolk war gleichfalls enorm wichtig für das gelungene Sponsoring,- wie auch Frau Brigitte Mühlwisch und Generaldirektor Richard Schenz. Auch auf seiten der Medien wären noch einige Herrschaften zu nennen,- aber da hätte ich ein weiteres Kapitel aufschlagen müssen. Das Thema ist auch noch nicht beendet, ich habe ha schon einen 4. Akt angedroht. :D Lieber Gruß, p.k.
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einUser



Anmeldedatum: 04.02.2021
Beiträge: 105

BeitragVerfasst am: 14. November 2021, 8:27h    Titel: Zum Sonntag Antworten mit Zitat

Lieber Herr Klein,

Danke zunächst dass Sie sich immer wieder die Mühe machen, im motorline Paddock Corner Ihre Geschichten uns, den Fans, zugänglich zu machen. Auch wenn es manchmal an Resonanz fehlt, sie sind wirklich sehr interessant und werden von sehr vielen gerne gelesen. Auch wenn die jungen Fans diese früheren Zeiten nur mehr vom Hörensagen kennen. Bitte weiter so, ein Highlight für mich wenn eine neue Story kommt! Zum Thema Sponsoren möchte ich folgendes anmerken. Es sind natürlich all jene Personen welche Sie und Schlauzi anführen, höchstpersönlich verantwortlich gewesen, dass Geld, oftmals auch sehr viel Geld in den heimischen Rallyesport gesteckt wurde. Heute würde man sagen, Freunderlwirtschaft, sehr verpönt mittlerweile in Österreich und nicht selten Grund sich vor den Vorständen verantworten zu müssen. Was wäre die ÖM ohne Castrol / BP, OMV, Mobil, Remus / Sebring, Henkell etc gewesen, aber auch die Importeure waren damals noch offener dem Rallyesport gegenüber. Die Zeiten sind komplett anders mittlerweile.

Nicht nur die Firmen, vor allem die Menschen dahinter (Ihre Liste an Namen) welche das entscheiden durften. Damals durften sie ja Großteils noch, denn heute hat jedes Unternehmen, die ganz großen sowieso, aber auch die mittleren, jährliche Werbebudgets, welche meist im Spätsommer bereits für das folgende Jahr entsprechend abgesegnet werden. Das durchläuft heute viele Gremien innerhalb der Unternehmen, bis zum Vorstand natürlich, und falls es dort nur einen gibt der dem Motorsport nicht zugeneigt ist (es geht heute auch darum, wie sich das Unternehmen präsentieren will - Thema Umweltschutz, CO2 neutral etc und was man aus einem eventuellen Sponsoring lukrieren kann), dann ist der Motorsport im Generellen bereits out. Auch, und das muss man unterstreichen, weil der österreichische Rallyesport medial nahezu totgeschwiegen wird. Und damit meine ich nicht das von mir sehr geschätzte VOLLGAS Magazin oder MOTORLINE natürlich, denn ohne diese gäbe es gar keine Präsenz mehr.

Das Geld, und da kann sich jeder sicher sein, das gibt es. Zuhauf. Nur hat Rallye Österreich bereits vor über 10 Jahren einsehen müssen, dass große Unternehmen lieber im Fußball, anstatt im Motorsport präsent sein wollen, obwohl das von der Ideologie so gar nicht gepasst hatte. Die Entscheidung dieser Unternehmen verstehe ich aber wirtschaftlich gesehen. Selbiges gilt natürlich auch eine Stufe höher, bei den Herstellern, Stichwort Volkswagen. Aber, es gab und gibt nach wie vor Fahrer, welche durch persönlich gute Kontakte zu Firmeninhabern zu durchaus lukrativen Sponsorgeldern gekommen sind. In kleinerem Rahmen allerdings, und sicher nicht geeignet um eine Saison in einem R5 bestreiten zu können.

Ich erinnere mich an einen österreichischen Rallyefahrer, der in den 1990er Jahren einen sehr potenten Sponsor - da persönlich mit ihm befreundet - an Land gezogen hat. Nach seinem ersten Einsatz im neu gebrandeten Fahrzeug, haben am nächsten Tag sicher mehr als ein Dutzend Fahrer bei diesem Sponsor angerufen um ebenfalls an Geld zu kommen. Das ging so weit dass dieser Sponsor fast die Lust verloren hätte weiter Geld in den Rallyesport zu stecken, weil ihm das sehr lästig gewesen ist. Da es auch zu sehr persönlichen Worten gekommen sein soll, warum denn DER gesponsert wird, ICH wäre der bessere Fahrer usw. Ein anderer mir gut bekannter Rallyefahrer hat seine gesamte Motorsportkarriere (15 Jahre) in den 1980/90er Jahren finanziert bekommen, weil er mit dem Generaldirektor eines renommierten Unternehmens gut befreundet war. Ich bin mir sicher das ginge heute auch nicht mehr.

Abschließend möchte ich sagen, es ist nicht immer nur Talent das ausschlaggebend ist, ob ein Fahrer von einem Sponsor unterstützt wird oder nicht. Es hängt auch sehr viel von der Persönlichkeit des zu Unterstützenden ab. Fragt mal Red Bull warum der oder die im Sport unterstützt werden. Sieht man in diesem Beispiel ja sehr gut am Helm oder dem Käppi. DAS sind meist die coolsten Typen aller Sportarten, denn Red Bull identifiziert sich mit denen. Dort kann man übrigens nicht anrufen und um Sponsorgeld fragen, man WIRD angerufen - zugegebenermaßen sind diese RB Sportler aber auch sehr erfolgreich da meist auch mit ausreichend Talent gesegnet.

Schönen Sonntag allen!
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FAK



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Beiträge: 292

BeitragVerfasst am: 14. November 2021, 10:26h    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Tag!
Sehr interessante Stellungnahmen zu diesem Thema! Zu den (vollkommen zutreffenden) Ausführungen von "einUser" möchte ich noch hinzufügen: Der Rallyesport ist seit langem bereits nicht mehr (oder zumindest nur sehr wenig) im Interesse der Öffentlichkeit. Die Akteure, eingefleischte Fans und dann ist haben fertig! Aber wie bei Vielem beginnt der "Fisch am Kopf an.... usw.". Beispiel Autoindustrie:Null Interesse - sieht man ja an der Anzahl der homologierten Automodelle. Aber irgendwie auch logisch, denn die Zeiten, wo ein bestimmtes Modell gekauft wurde, weil der Fahrer XY Weltmeister wurde, sind definitiv vorbei! Auf die nicht (mehr) vorhandene Berichterstattung in den Medien wurde bereits treffend hingewiesen. Selbst bis vor kurzem bestens geeignete Regionen (z. B. Wald4tel) sind nicht mehr bedingungslos von der Durchführung einer Rallye überzeugt (Eigenerfahrung in unserem Quartier anlässlich diesjähriger Herbstrallye - obwohl mit uns tagelang gutes Geld verdient wurde...). Weiters sind spätestens seit der angeblichen Wirtschaftskrise (vor 12,13 Jahren...) die Firmen draufgekommen, ihr Sponsoring zu überdenken und einmal sicherheitshalber "Nein" zu sagen. Irgendwie traurig, ist aber so!
Deshalb ist es auch gut, daß wenigstens die Aktiven, Veranstalter, Funktionäre und Fans hier noch mitspielen... egal in welcher Liga, oder Fahrzeug die Protagonisten unterwegs sind - jede(r) Einzelne trägt somit zum (vielleicht) Weiterbestand unseres geliebten Sports bei und hält ihn am Leben - egal ob Fremdunterstützt, oder als "privater Bausparer...".
MfG Karl Faist
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einUser



Anmeldedatum: 04.02.2021
Beiträge: 105

BeitragVerfasst am: 14. November 2021, 23:20h    Titel: Autoimporteure Antworten mit Zitat

Lieber Karl Faist,

betreffend der Autoimporteure in Österreich ist das völlig zutreffend, und es mögen mich einige jetzt hauen, aber die Saison 2000 z.B. plus 2001 eventuell noch, war NICHT das beste das dem österreichischen Rallyesport auf dieser Ebene passiert ist. Denn damals wurden Summen verbrannt, das kann sich heute keiner mehr vorstellen. Fast ausnahmslos alle Importeure welche damals und in den Jahren davor voll engagiert waren, wollten (oder konnten) "danach" vom Rallyesport nichts mehr wissen. Und es waren wirklich hohe Beträge, nicht nur was die einzelnen Einsätze betraf, sondern das gesamte rundherum. Nur wenige Jahre später war es einem Mineralölsponsor z.B. für ein einziges Event mit Catering etc mehr Geld wert, als einem talentierten Fahrer heute mit einem siegfähigen Fahrzeug eine gesamte Saison kosten würde. DIESE Zeiten sind definitiv vorbei, diese Leute welche das - zugegeben zu unserem Vorteil - ermöglicht haben, sind längst nicht mehr in diesen Positionen.

LG
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Andi Lugauer



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Beiträge: 1787

BeitragVerfasst am: 15. November 2021, 19:53h    Titel: Dank an Alle! Antworten mit Zitat

@ Schlauzi:

Danke für die sehr realistische Einschätzung. Würde ich im Wesentlichen so unterschreiben.

Es hat sich Manches geändert im Lauf der Jahrzehnte. Das ist richtig. Aber nicht Alles nur zum Guten.

Aber der Spielraum, Signale und gegebenenfalls auch Aktionen in die richtige Richtung zu setzen (Stichwort: Der Kunst ihre Freiheit...), besteht nach wie vor. Vielleicht auch besinnt man sich generell einmal wieder stärker darauf, daß Motorsport auch heute noch ein Vorreiter bei vielen technischen Vorausentwicklungen sein kann. Nicht nur bei der Elektro-Mobilität, die grade im Moment der große Trendsetter ist (wie es in Zukunft aussehen wird, vor Allem, wenn gewisse Schwächen dieser Technik-Spielart stärker sichtbar werden, wird man sehen).

Peter Klein hat Folgendes geschrieben:
Sehr geschätzter Schlauzi, natütlich haben meine Aufzählungen keinen Anspruch auf Vollständigkeot und ja, Herr Wolk war gleichfalls enorm wichtig für das gelungene Sponsoring,- wie auch Frau Brigitte Mühlwisch und Generaldirektor Richard Schenz.


Mir würden da auch noch die Herren Bernd Bartha oder Heinz Marihart von der Firma Semperit einfallen. Falls die noch nicht genannt wurden.

Gewiß auch waren wirtschaftliche Überlegungen beim Rallye- und Motorsport-Sponsoring auch in früheren Zeiten nicht ganz irrelevant. Und nicht nur der persönliche Bezug zum Fun-Faktor, persönliche Sympathien und derlei Ähnliches. Freilich: Den Untergang der Reifenproduktion in Traiskirchen konnte das Rallye-Sponsoring nicht verhindern...

Auf den vierten Akt der Reportage-Serie von Herrn Klein bin ich schon sehr gespannt, vielleicht gibt es ja durchaus ein paar Punkte, wo wir uns treffen. Bei der Gelegenheit: Viele liebe Grüße an den Klaus(i) Neuberger. Ich habe ihn schon eine Ewigkeit lang nicht mehr gesehen. Aber nach wie vor in bester Erinnerung! Very Happy Cool

FAK hat Folgendes geschrieben:
Guten Tag!
Sehr interessante Stellungnahmen zu diesem Thema! Zu den (vollkommen zutreffenden) Ausführungen von "einUser" möchte ich noch hinzufügen: Der Rallyesport ist seit langem bereits nicht mehr (oder zumindest nur sehr wenig) im Interesse der Öffentlichkeit. Die Akteure, eingefleischte Fans und dann ist haben fertig! Aber wie bei Vielem beginnt der "Fisch am Kopf an.... usw.". Beispiel Autoindustrie:Null Interesse - sieht man ja an der Anzahl der homologierten Automodelle. Aber irgendwie auch logisch, denn die Zeiten, wo ein bestimmtes Modell gekauft wurde, weil der Fahrer XY Weltmeister wurde, sind definitiv vorbei!


JEIN!

Ich bin relativ, wenn nicht sogar definitiv dafür, daß das Wort "definitiv" nicht zu wahllos eingesetzt werden sollte. Weil "definitiv" bedeutet so viel wie "endgültig". Das, was Du aufgezählt hast, sind momentane Trends. Und kein Trend ist in Stein gemeißelt. In einigen Jahren oder vor Allem Jahrzehnten kann Alles schon wieder ganz anders aussehen. Oder zumindest sehr Vieles.

Die Ursachen, warum Rallyesport in Großmedien in der letzten Zeit deutlich weniger stark in Erscheinung tritt als noch vor zwei Jahrzehnten, so wie die, warum sich auch sonst die Öffentlichkeit wenig darum schert, sind vielfältig - wie wir wissen. Es hat auf jeden Fall auch sehr viel mit der Ausrichtung der Rallye-Politik der FIA, der daraus resultierenden Wettbewerbs-Situation und Einigem mehr zu tun, wo man durchaus mehr in eine bessere Richtung steuern könnte. Und nicht nur mit dem gestiegenen Umweltbewußtsein, das teils auch eine reine Show ist. Aber der Fisch stinkt nicht nur ganz Oben. Wenn wir die nationalen Rallye-Meisterschaften verschiedener Länder vergleichen, dann gelingt es manchen Nationen besser, den anderen schlechter, dem Negativ-Trend entgegenzuwirken und trotz aller Widerstände die Voraussetzungen für einen mehr oder weniger guten Rallyesport zu schaffen. Und es sind nicht immer nur die größten und reichsten Länder, die da erstaunlich viel zuwege bringen. Wenn man nur einmal zum Beispiel Deutschland und Portugal vergleicht. Oder was auch immer.

FAK hat Folgendes geschrieben:
Deshalb ist es auch gut, daß wenigstens die Aktiven, Veranstalter, Funktionäre und Fans hier noch mitspielen... egal in welcher Liga, oder Fahrzeug die Protagonisten unterwegs sind - jede(r) Einzelne trägt somit zum (vielleicht) Weiterbestand unseres geliebten Sports bei und hält ihn am Leben - egal ob Fremdunterstützt, oder als "privater Bausparer...".
MfG Karl Faist


Du hast es auf den Punkt gebracht: Es braucht möglichst viele Idealisten, die für und mit dem Sport leben. Je mehr Menschen von diesem Spirit mitgerissen werden, umso besser ist es. Es gibt auch nach wie vor genug gute Argumente, die dafür sprechen, den Rallyesport - auch hierzulande - so gut als möglich aufrecht zu erhalten und, wo es möglich ist, auch aufzuwerten/auszubauen. Wenn es uns gelingt, das glaubwürdig an einen möglichst großen Teil der Außenwelt zu vermitteln, verbessern wir auch unsere Chancen für die Zukunft ganz entscheidend. Egal in welchem Belang.

einUser hat Folgendes geschrieben:
Lieber Karl Faist,

betreffend der Autoimporteure in Österreich ist das völlig zutreffend, und es mögen mich einige jetzt hauen, aber die Saison 2000 z.B. plus 2001 eventuell noch, war NICHT das beste das dem österreichischen Rallyesport auf dieser Ebene passiert ist. Denn damals wurden Summen verbrannt, das kann sich heute keiner mehr vorstellen. Fast ausnahmslos alle Importeure welche damals und in den Jahren davor voll engagiert waren, wollten (oder konnten) "danach" vom Rallyesport nichts mehr wissen. Und es waren wirklich hohe Beträge, nicht nur was die einzelnen Einsätze betraf, sondern das gesamte rundherum.


Man muß natürlich, so wie bei wahrscheinlich allen Dingen im Leben, auch hier zwei Seiten sehen.

Ich selber habe ein gespaltenes Verhältnis zu den World Rally Cars - auch der ersten Generation. Ich habe die hohen Ausgaben richtiggehend verflucht, und auch die WRC's an sich, als man sich vor zwei Jahrzehnten dagegen gesträubt hat, die Jännerrallye in den ÖRM-Kalender aufzunehmen, weil das angeblich die totale Disharmonie wäre. Auf der anderen Seite wiederum habe ich es genossen, als zwei Jahre später zwölf World Rally Cars in Freistadt ins Rennen geschickt wurden. Es war auch für Raimund Baumschlager ein sehr prestigeträchtiger Gesamtsieg, als er sich gegen die durchwegs ausländische WRC-Phalanx mit Pauken und Trompeten durchgesetzt hat. Es war ein buntes Leben, es war die volle Action da...einfach großartig.

In der Tat, die World Rally Cars waren von Anfang an überteuert, und ich kann schwer sagen, ob das effektive Nachwirkungen bei der Bereitschaft der Pkw-Importeure gehabt hat, in den Jahren danach in den heimischen Rallyesport Geld zu stecken. Neben anderen Gründen wie fehlender Werbewert o.Ä.. Auf der anderen Seite muß man wieder sagen: Die World Rally Cars haben vor Allem in der Anfangszeit zu einer Vielfalt und einer Wettbewerbsspannung geführt, wie es sie davor mindestens 15 Jahre lang nicht mehr gegeben hat. Auch in nationalen Meisterschaften wie der österreichischen. Das muß man schon auch als Positivum berücksichtigen.

Es ist halt die Frage, ob es (theoretisch zumindest) möglich gewesen wäre, die Kosten bei den World Rally Cars auf einem erträglicheren Niveau zu halten, wenn die Rallyes länger und mit wechselnden Untergründen gewesen wären und so das materielle Wettrüsten ein wenig in Zaum gehalten worden wäre. Oder ob man auch ein paar technische Vorgaben so abändern hätte können, daß es weniger teuer gekommen wäre und trotzdem genauso toll gewesen wäre.

Diesen und anderen wichtigen Fragen sollten sich die Regelmacher (vor Allem der FIA, gegebenenfalls auch von einem konkurrierenden Verband, wenn sich zu lange nichts bessert) auch bei der Gestaltung zukünftiger Top-Rallyewagen-Generationen widmen. Denn diese Faktoren sind allzeit relevant. Davon, wie gewissenhaft ihnen Rechnung getragen wird, wird es sehr stark abhängen, wie weit der Rallyesport in der kommenden Zeit bei Fans, aber auch bei Außenstehenden gut ankommen wird.

Abschließend will ich mich bei Allen, die hier gepostet haben, für die eifrige Beteiligung und die durchgehend wohldurchdachten Inputs bedanken. In diesem Stil kann es ruhig weitergehen. Very Happy
_________________
"Auf je tausend, die an den Blättern des Bösen zupfen, kommt einer der an der Wurzel hackt."

Henry David Thoreau
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