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Heute wird es am Besten sein, wenn ich mich für eine Stunde in ein Kammerl zurückziehe, die alten Fotos hervorkrame und dabei ein Vierterl Wein auf den Georg trinke.
Gerade musste ich hier auf motorline vom Ableben des charismatischen Ing. Georg Fischer erfahren. Ein schöner, sonniger Spätherbstmorgen hat sich momentan verfinstert.
Ich habe den Georg ja gar nicht näher gekannt, aber er hat trotzdem mit seiner Art und seinem Humor großen Eindruck auf mich gemacht. Er war damals ja schon inmitten der "big Boys" unterwegs und deswegen gab es ehr selten Berührungspunkte. Nur ein paar Dinge, die einem spontan einfallen.
Ein gemeinsames Scheitern bei einer der "Semperit" Rallyes und die danach
erfolgte, gemeinsame Frustbekämpfung mit Fischer / Weinzierl irgendwo in der Gegend von Raabs in einem Dorfgasthaus .
Oder der große Fight 1990, wieder bei der Semperit, wo er uns mit dem Schlachtschiff Audi 200 und einem Gewaltritt noch in der letzten Prüfung vom Stockerlplatz verdrängt hat.
Komischer Weise noch einmal die Semperit:
Damals sorgten Georg und Team für ein absolutes Umdenken und Änderungsarbeiten an den Rallyeboliden. Stichwort fehlender Zündschlüssel im Parc ferme.
So gäbe es noch sicher viele Geschichten zu erzählen, aber ich such mir jetzt das eingangs beschriebene.
Alles Gute für deine letzte Prüfung Georg - und viel Trost deinen Hinterbliebenen.
Otto S.

[schlauzi]

Nie werde ich meine allererste Fahrt in einem Rallyeauto vergessen.

Im Talbot Lotus, rechts von Georg Fischer.

DANKE für diesen grandiosen Einstieg in die wunderbarste Form des Motorsports!
_________________
Mens rasa in corpore rasanto (schlauzi)

[Redaktion Motorline]

[Andi Lugauer]

Wenn es mir erlaubt ist, würde ich auch gerne ein paar Worte über diese großartige Persönlichkeit des österreichischen Rallyesports verlieren. Ich denke, daß ich nicht ganz falsch liege, wenn ich sage: Es hat wohl keinen unter uns gegeben, den es beim Registrieren der Nachricht vom Ableben des DI Georg Fischer nicht gerissen hat. Und jetzt reißt es mich noch einmal, denn an einem 21. November ist auch meine Mutter verstorben, ebenfalls wegen Krebsbefalls. Das allerdings schon vor 16 Jahren.

Doppelt so lang, nämlich 32 Jahre, ist es her, daß ich meine überhaupt erste Rallye in live gesehen habe. Genau gesagt war das die Semperit-Rallye 1984. Und die hat Georg Fischer gewonnen, mit dem damaligen Mitsubishi Lancer Turbo. Fahren gesehen habe ich ihn zwar nicht, denn wir haben nur eine Sonderprüfung gesehen, und das erst so ungefähr ab der Startnummer 32 (meine Familie hat es nicht so mit den Rallyes). Aber es ist doch ein bemerkenswertes Detail.

Richtig wahrgenommen habe ich den schnellen Diplomingenieur jedoch erst bei der Castrol-Jänner-Rallye 1985, wo er mit einem schwächlich motorisierten Peugeot 205 GTI Gruppe A auf Anhieb Fünfter in der Gesamtwertung werden konnte. "Vor dem Porsche von der Gabi..." - und das hat sogar mir als damals noch relativ Ahnungslosem etwas gesagt. Ein Jahr später hat er dann die letzte Jänner-Rallye vor der langen Unterbrechung gewonnen, mit dem 80er-Quattro. In Sachen des Linksbremsens soll es etliche Parallelen zum Audi-Einstieg von Walter Röhrl gegeben haben...

Wie man sich denken kann, ging es mit dem Lernprozeß sehr rasch, und am Ende der Saison 1986 durfte sich DI Fischer als Staatsmeister feiern lassen. So wie auch ein Jahr später. Da haben sie im Fernsehen "You win again" von den Bee Gees gespielt.

Zwei Erlebnisse mit Georg Fischer sind mir in besonderer Erinnerung, denn da bin ich ihm persönlich begegnet: Die Semperit-Rallye 1993, als er bei einem ersten Probelauf der Cup-Cinquecentos mitgemacht hat und die Cinque-Wertung gleich gewonnen hat, und der gleiche Event ein Jahr später: Da hatte er die Ehre, den HENKELL-Skoda Favorit zu pilotieren, der zumeist als Null-Wagen eingesetzt worden war (Ausnahme: Pirelli-ARBÖ-Steiermark-Rallye, unter Raphael Sperrer). Natürlich war es ein Riesenspaß, ihm zuzusehen.

Selbstverständlich ist das, was ich aufgezählt habe, bei Weitem nicht vollständig, aber das ganze Andere, so wie die Talbot-Lotus-Ära (Team BATIDA/Raab), die glamouröse Zeit im Datsun-Bamminger-Team bis hin zu den Anfängen im Puch und im Käfer - das war alles noch vor meiner Zeit. Und trockene Statistik kann diesem Mann nie so gerecht werden wie persönliche Erlebnisse.

Als einer, der selbst lieb gewonnene Freunde und Verwandte früh verloren hat, spreche ich allen Angehörigen des Herrn DI Georg Fischer mein tief empfundenes Mitgefühl aus. Mehr kann ich leider nicht tun.

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Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, wurde Georg Fischer mit Michi Weinzierl schon 1981 mit dem Talbot Lotus vom Team Raab Staatsmeister.
Und 1983 stieg dann Sewi Hopfer mit diesem Auto in den Rallyesport ein. Bei der "Lavanttaler Mittertnachtsrallye" in Kärnten.
Das mit 1983 weiß ich sicher, weil ich dabei war und den Titel 1981 hat mir "Dr. Google" bestätigt. Aber es ist halt alles schon eine Zeitlang aus.......

M.v.G. Otto S.

[Andi Lugauer]