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[Juha]

DRM, nochmals DRM, WRX, EM,........... nicht viele, aber doch einige Infos.
Nur die "Heimischen" Veranstalter, Teams, lassen 4 Wochen vor Saisonstart in Sachen Geheimniskrämerei nichts anbrennen. Schad´ eigentlich.

[Andi Lugauer]

Vielleicht gibt's auch nichts zu veröffentlichen, weil kaum einer von den schnelleren Leuten, die wir in unserem Land haben, ein Programm gestemmt hat. Wäre noch mehr schade...

Ich hoffe, das Gegenteil ist der Fall. Aber allzu große Hoffnungen habe ich nicht, um ehrlich zu sein.

[Andi Lugauer]

Bevor ich mich darüber äußere, wie ich über den aktuellen Verlauf der ÖRM 2017 denke, möchte ich an dieser Stelle Gerwald Grössing zitieren:

"Anderseits möchte ich aber auch ganz klar sagen, dass es mich, wenn ich an der Unfallstelle von Raimund Baumschlager vorbeifahre und diesen im Baum hängen sehe, sehr berührt und keineswegs kalt lässt. Denn bei allem Konkurrenzdenken ist mir ein gesunder und lustiger Rivale lieber als alles andere. Dass Raimund und sein Copilot unverletzt geblieben sind, ist somit das Positivste, was ich diesmal aus dem Lavanttal mitnehme."

Ich denke, das können wir alle nur ganz dick unterschreiben.

Zum Glück sind Raimund und Pirmin bei diesem Zwischenfall heil geblieben, und ich hoffe auch, daß an dem Auto nicht allzu viel kaputt ist. An meiner Einstellung zur Klasse von Raimund hat sich dadurch nichts geändert: So etwas ist auch schon viel Berühmteren passiert. Teilweise sogar in Serie.

Nun zum Erfreulichen: Wir haben einen neuen ÖRM-Leader. Dadurch kommt vermehrt Spannung hinein. Ich habe es immer gesagt: Wenn die ÖRM um ein paar Klasseleute bereichert wird, dann kommt richtig Schwung und Bewegung hinein. Dann wird der Wettbewerb aufgewertet. Jetzt haben zumindest Andi Aigner und Ilka Minor es versucht, sich der Herausforderung zu stellen, den bisherigen Favoriten Paroli zu bieten, und siehe da: Sie führen die Meisterschaft an! Ihr Antreten ist das Beste, was der ÖRM im gegenwärtigen Stadium passieren konnte. Und das hat nichts damit zu tun, die Leistungen der anderen Spitzenteilnehmer herabzuwürdigen. Im Gegenteil: Die brauchen wir Alle, aber wir brauchen noch viel mehr davon.

Man kann nur hoffen, daß Andi Aigner das Budget zusammenkriegt, um sein ÖRM-(Zwischen-?)Spiel zu prolongieren. Aber andererseits: Wäre das nicht ein Bankrott für den Rallyesport in Österreich, wenn das nicht ginge? Wenn ein Winning Team dieses Formats am bloßen Geld scheitern würde? Das wäre nahezu einzigartig in Europa!

Ich hoffe im Gegenteil, daß durch das, was Andi Aigner hier vorexerziert hat, der Bann gebrochen und eine längst fällige Trendwende in der ÖRM eingeleitet wird. Ein frischer Wind, der den Staub, den die Meisterschaft in den vergangenen Jahren angesetzt hat, mit Elan wegbläst. Es ist ein wichtiges Zeichen, das hier gesetzt wurde und eventuell die anderen, schon viel zu lange abwesenden (Ex-)Stars der ÖRM ermutigt, es ebenfalls zu probieren. Und eventuell das laufende Jahr als Training für die nächste Saison zu benützen.

Schon ein guter Mann mehr macht einen großen Unterschied, wie hoch der Spannungsfaktor in einer Meisterschaft einzuschätzen ist. Man mag gar nicht daran denken, welch einen Unterschied erst fünf gute Mannen mehr ausmachen würden...

[Andi Lugauer]

Es ist Zeit, das Geschehen in der ÖRM 2017 zwischenzeitlich ein wenig zu analysieren. In den wichtigsten Punkten - und zwar wahrheitsgetreu. Auch wenn das wie üblich nicht Allen in den Kram passen wird.

An sich war die laufende ÖRM-Saison von einigen sportlichen Highlights gekennzeichnet. Die Führung in der Meisterschaft hat gleich mehrere Male gewechselt, anstatt daß ein Einzelner durchgehend vorne gelegen war. Das ist zweifellos ein Positiv-Aspekt. Aber reicht das aus, daß man schon sagen kann, von jetzt an geht's signifikant und nachhaltig aufwärts?

Man muß nämlich sagen, ob's Einem gefällt oder nicht: Im sportlichen Verlauf der Meisterschaft an der Spitze wurde Vieles durch Zufälle und kuriose Ereignisse bestimmt. Und wenig bis gar nichts durch einen Zuwachs an Konkurrenz. Ausnahme: Die Beteiligung von Andreas Aigner in der Division I. Und die ist längst wieder passé. Fazit: Es reduziert sich Alles nur noch auf ein Duell Neubauer - Baumschlager, wobei noch dazu die Sache relativ eindeutig für Neubauer läuft. Die Spannung nimmt wieder rapide ab.

Ob sich das in nächster Zeit (und das ist besonders wichtig) bessern wird, ist mehr als fraglich. Eher muß man einen weiteren Abstieg hinsichtlich der sportlichen Qualität befürchten. Denn neben Anderem ist vor Allem die Nachwuchs-Situation von einer ausgesprochenen Leere gekennzeichnet. Die Ausgangsposition für mögliche Stars der Zukunft ist mehr als schwierig, die Hindernisse sind nahezu unüberwindlich. Denn: Es gibt weder attraktive Markencups (d.h. mit einigermaßen kostengünstigen Wagen und von einem Importeur finanziell gestützt), noch eine staatliche Förderung (etwa durch die Bundessportorganisation), noch sonst irgendeine Unterstützung im größeren Rahmen. Die Folge: Der Bereich der Jungtalente beschränkt sich auf einige ganz wenige Söhne von bekannten Vätern, und auch die stagnieren seit Jahren. Warum auch immer. Die einzige nennenswerte Ausnahme: Julian Wagner. Auf die weitere sportliche Entwicklung in der ÖRM wird sich das wenig positiv auswirken.

Und als ob die Perspektive nicht schon genug Anlaß für Skepsis und zerstörte Hoffnungen gäbe (sie ist alles Andere als ermutigend), muß nun auch davon ausgegangen werden, daß sich Skoda Österreich aus dem heimischen Rallyesport zurückziehen wird. Was vor Allem, aber nicht nur, die Rallye Liezen schwer treffen würde.

Noch ein sehr leidiges Thema: Wo ist der 50minütige Bericht der Rallye Weiz auf ORF Sport Plus? Kommt noch was..? Kommt nichts...? Kommt bei den nächsten Rallyes was...? Kommt nix...? Müssen wir uns in Zukunft mit den Mini-Beiträgen im Sport-Bild begnügen? Wie geht das weiter?

Langsam sollten sich die Leute, die notorisch Alles schönreden, wirklich etwas einfallen lassen, um glaubwürdig zu sein. Oder spielt das keine Rolle?

Der Ernst der Lage ist offensichtlich. Wenn man es sehen will.